Herzklappenerkrankung: ESC/EACTS geben gemeinsame Behandlungsleitlinien heraus
- Vahanian A & al.
- EuroIntervention
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Es liegen neue Leitlinien zu Behandlungsoptionen für eine schwere Aortenstenose (AS) vor.
- Die Leitlinie umfasst die Aortenklappeninsuffizienz (AR), Mitralklappeninsuffizienz (MR), Mitralstenose, Trikuspidalinsuffizienz, Herzklappenprothesen, Schwangerschaft und mehr.
- Ein Editorial erörtert die Unterschiede gegenüber der Leitlinie des/der American College of Cardiology/American Heart Association von 2020 zum Management von Patienten mit Herzklappenerkrankung.
Warum das wichtig ist
- Seit den Leitlinien aus dem Jahr 2017 liegen neue Evidenzen vor.
Beschreibung
- Gemeinsame evidenzbasierte Leitlinien 2021, herausgegeben von der European Society of Cardiology (ESC) und der European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS).
Wichtige Einzelheiten
- Bei asymptomatischen Patienten mit Klappenerkrankung sollten Stresstests großzügig durchgeführt werden.
- Ausgewählte neue Empfehlungen:
- Bei asymptomatischer schwerer AR sollte eine Operation in Betracht gezogen werden, falls der endsystolische Durchmesser des linken Ventrikels (LV) > 20 mm/m2 Körperoberfläche oder die LV-Ejektionsfraktion (LVEF) in Ruhe ≤ 55 % beträgt.
- Bei asymptomatischer schwerer AS ist Folgendes in Betracht zu ziehen:
- Intervention, falls systolische LV-Dysfunktion (LVEF < 55 %) ohne andere Ursache vorliegt.
- Nicht-transfemorale Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) bei Patienten, bei denen keine Operation oder transfemorale TAVI möglich ist.
- Intervention bei chronischer schwerer sekundärer MR, falls diese trotz leitlinienorientierter medikamentöser Behandlung symptomatisch ist.
- Bei Patienten, die bereits langfristig orale Antikoagulanzien, mit Ausnahme von Vitamin-K-Antagonisten, erhalten, sollte eine bioprothetische Herzklappe in Betracht gezogen werden.
- Nach einer TAVI bei fehlender Baseline-Indikation keine orale Antikoagulation verabreichen.
Einschränkungen
- Zu den Evidenzlücken gehören:
- Prognostischer Wert von kardialen, aus Magnetresonanztomographie abgeleiteten Indizes.
- Instrumente zur Risikostratifizierung
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