HCV-Reinfektionsrate bei asiatischen HIV-positiven MSM vergleichbar zu Europa, gefördert durch riskantes Verhalten und Drogenabhängigkeit

  • Cheng CY & al.
  • Viruses

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die Inzidenz einer HCV-Reinfektion ist bei asiatischen und europäischen Menschen mit HIV (PLWH) ähnlich hoch und signifikant mit riskanten Verhaltensweisen wie Heroinabhängigkeit und Amphetaminmissbrauch assoziiert. 

Warum das wichtig ist

  • Es sollten Aufklärung und Verhaltensinterventionen in Bezug auf mehrere Sexualpartner, Drogenmissbrauch und Kondomnutzung bei HIV-positiven Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), erwogen werden.

Wesentliche Ergebnisse

  • 516 HIV-positive Patienten, 78,9 % (n = 407) männlich, Durchschnittsalter: 42,0 Jahre
  • 78,9 % (n = 407) Personen, die Drogen injizieren (PWID), 20,3 % (n = 105) MSM
  • 75 % (n = 387) erreichten ein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR) unter einer auf einem direkt wirkenden antiviralen Wirkstoff (DAA) basierenden Behandlung, 25 % (n = 129) unter pegyliertem Interferon mit/ohne Ribavirin.
  • 11,4 % (n = 59) erneut infiziert, Inzidenz: 6,7/100 Personenjahre, mediane Dauer: 85,3 Wochen (Interquartilbereich: 57,0–150,0 Wochen)
  • Faktoren für Gesamtrisiko: Leberzirrhose (aHR: 3,61; 95 %-KI: 1,02–12,71), Heroinabhängigkeit (aHR: 9,35; 95 %-KI: 4,28–20,44), mehrere Sexualpartner (aHR: 56,37; 95 %-KI: 6,12–519,53)
  • PWID: männliches Geschlecht (aHR: 8,02; 95 %-KI: 1,08–59,49), DAA-Behandlung (aHR: 2,23; 95 %-KI: 1,04–4,79), Leberzirrhose (aHR: 3,94; 95 %-KI: 1,09–4,22), Heroinabhängigkeit (aHR: 7,41; 95 %-KI: 3,37–14,3)
  • Lediglich MSM: Amphetaminmissbrauch (aHR: 20,17; 95 %-KI: 2,36–172,52)

Studiendesign

  • Retrospektive Kohortenstudie zur Beurteilung der Inzidenz einer HCV-Reinfektion nach SVR sowie der verhaltensbedingten und immunologischen Risikofaktoren bei taiwanesischem PLWH
  • Finanzierung: Keine

Einschränkungen

  • Beobachtungsstudie
  • Erinnerungsverzerrung
  • Unterschätzte Reinfektionsinzidenz
  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit