Harnwegsinfektionen, verzögertes Wasserlassen und Hygiene: junge Frauen benötigen Beratung

  • Jagtap S & al.
  • BMC Infect Dis

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Es scheint bei jungen Frauen im Alter von 17–32 Jahren einen signifikanten Zusammenhang zwischen verzögertem Wasserlassen (Urin zurückhalten) und dem Risiko für Harnwegsinfektionen (HWI) zu bestehen.

Warum das wichtig ist

  • Mit jüngeren Patientinnen, bei denen eine HWI diagnostiziert wurde, sollte nach verzögertem Wasserlassen und nach den ursächlichen Gründen gefragt werden.
  • Es sollte eine Aufklärung über das Urinierungsverhalten, persönliche Hygienefaktoren und das HWI-Risiko erwogen werden.

Wesentliche Ergebnisse

  • 778 Patientinnen, 28,2 % waren in der Altersgruppe von 17–20 Jahren, 25,8 % in der Altersgruppe von 21–23 Jahren und 30,2 % in der Altersgruppe von 24–32 Jahren.
  • 27,5 % (n = 214) der Patientinnen hatten eine bestätigte HWI.
  • Die am häufigsten vorliegenden Symptome: Miktionshäufigkeit (64 %), Schmerzen in der seitlichen Leistengegend (48 %), Harndrang (47 %), Tröpfeln (38 %) und unvollständige Blasenentleerung (35 %)
  • Persönliche Hygiene: 27 % der Patientinnen mit HWI-Positivität waschen ihre Vagina nach dem Wasserlassen nicht, 63,6 % gaben eine ungenügende Perinealhygiene an.
  • Multivariate Analyse:
    • Urin zurückhalten: unbereinigtes OR: 2,0; p < 0,001
  • Hauptgründe für verzögertes Wasserlassen: sanitäre Bedingungen öffentlicher Toiletten (90,7 %), lange Reisen ohne Pausen (88,8 %) und Nichtverfügbarkeit von Toiletten (87,4 %)
  • 31/50 Proben ergaben eine mikrobiologische UTI-Positivität für: 
    • Escherichia coli: 35 % 
    • Staphylococcus saprophyticus: 30 % 
    • Staphylococcus aureus: 20 %
    • Enterococcus faecalis: 15 %

Studiendesign

  • Fragebogen-basierte Querschnittsstudie zur Beurteilung des Zurückhaltens von Urin als Risikofaktor für HWI bei jungen Frauen.
  • Finanzierung: Keine

Einschränkungen

  • Mögliche Verzerrung durch Eigenangaben und möglicher Selektionsbias
  • Aufgrund der begrenzten Anzahl an Proben ist es nicht möglich, die assoziierten antimikrobiellen Resistenzen zu messen.
  • Studie an einem einzigen Prüfzentrum
  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit