GLP-1-Rezeptor-Agonisten: Metaanalyse bestätigt Kardio- und Nephroprotektion

  • Dr. med. Thomas Kron
  • Studien – kurz & knapp
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Kernbotschaften

GLP-1-Rezeptor-Agonisten verringern bei Typ-2-Diabetes-Patienten laut einer Metaanalyse das Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen, herzinsuffizienz-bedingte Hospitalisierung, Gesamtmortalität und sich verschlechternde Nierenfunktion. Dieser Effekt wurde für Exenatid- und Nicht-Exenatid-Präparate festgestellt.

Hintergrund

GLP-1-Rezeptor-Agonisten verringern die Zahl schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse (MACE) bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Es ist jedoch unsicher, ob diese Wirkstoffe auch auf renale Endpunkte wirken, also nephroprotektiv sind, wie dies etwa für SGLT-2-Hemmer belegt ist.

Design

Metaanalyse, in die auch Daten aus der Studie AMPLITUDE-O (Effect of Efpeglenatide on Cardiovascular Outcomes) einflossen. Primäre Endpunkte waren schwere kardiovaskuläre Ereignisse (MACE), ihre einzelnen Komponenten, Gesamtmortalität und Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz; berücksichtigt wurde zudem die Nierenfunktion, wobei ein kombinierter Endpunkt verwendet wurde (Entwicklung einer Makroalbuminurie, Verdopplung des Serumkreatinins oder eine mindestens 40-prozentige Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR), Dialyse oder dem Tod aufgrund einer Nierenerkrankung). Die Autoren schlossen acht Studien mit rund 60.000 Patienten in die Metaanalyse ein. 

Hauptergebnisse

  • Insgesamt verringerten GLP-1-Rezeptor-Agonisten das Risiko von MACE um 14 % (HR 0,86; 95% CI 0,80-0,93; p<0,0001), 
  • das Gesamtmortalität-Risiko sank um 12 % (HR 0,88; CI 0,82-0,94; p=0,0001),
  • das Risiko einer Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz nahm um 11 % ab (HR 0,89; CI 0,82-0,98; p=0,013) und 
  • das Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion um 21 % (HR 0,79; CI 0,73-0,87; p<0,0001).
  • Ein erhöhtes Risiko für schwere Hypoglykämien, Retinopathie oder unerwünschte Wirkungen auf die Bauchspeicheldrüse wurde nicht festgestellt. 

Klinische Bedeutung

Die Metaanalyse zeigt, dass GLP-1-Rezeptor-Agonisten ähnlich wie SGLT-2-Hemmer mehr können, als den Blutzucker zu senken. So wie seit einigen Jahren von Zulassungsbehörden gefordert wird, sind GLP-1-Agonisten kardial sicher und wirken sogar kardioprotektiv und wohl auch nephrotektiv. Darüber hinaus liegen für einzelne Substanzen auch klinische Daten zu Gewichtsreduktion vor. GLP-1-Agonisten sind demnach eine weitere Option für eine stärker personalisierte Therapie von Diabetes-Kranken. 

Finanzierung: Keine