Gesunde Ernährung schützt möglicherweise doch nicht vor Demenz

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei Erwachsenen mittleren Alters erzielte die Einhaltung konventioneller Ernährungsrichtlinien oder einer modifizierten mediterranen Ernährung keinen Unterschied in Bezug auf das langfristige Demenzrisiko.

Warum das wichtig ist

  • Eine gesunde Ernährung kann Demenz möglicherweise nicht verhindern, bietet jedoch nach wie vor den Vorteil, andere unerwünschte gesundheitliche Ergebnisse abzuwenden.

Studiendesign

  • Schwedische populationsbasierte prospektive Kohortenstudie mit 28.098 Erwachsenen im Alter von 45–64 Jahren ohne Demenz (Malmö Diet and Cancer Study)
  • Die in 7-tägigen Ernährungstagebüchern dokumentierte Ernährung der Teilnehmenden wurde mit 2 Scores bewertet:
  • Wichtigstes Ergebnis: Demenz nach ärztlicher Beurteilung
  • Finanzierung: Swedish Research Council, andere Sponsoren

Wesentliche Ergebnisse

  • Bei 6,9 % der Kohorte wurde während einer medianen Nachbeobachtung von 19,8 Jahren eine Demenz diagnostiziert.
  • Teilnehmende, die sich an konventionelle Ernährungsempfehlungen hielten, wiesen kein signifikant geringeres bereinigtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz auf (aHR; 95 %-KI mit einem Score von 4–5 vs. 0–1):
    • Demenz jeglicher Ursache (0,93; 0,81–1,08)
    • Alzheimer-Krankheit (1,03; 0,85–1,23)
    • Vaskuläre Demenz (0,93; 0,69–1,26)
  • Teilnehmende, die sich an eine modifizierte mediterrane Ernährung hielten, wiesen kein signifikant geringeres bereinigtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz auf (aHR; 95 %-KI mit einem Score von 5–10 vs. 0–1):
    • Demenz jeglicher Ursache (0,93; 0,75–1,15)
    • Alzheimer-Krankheit (0,90; 0,68–1,19)
    • Vaskuläre Demenz (1,00; 0,65–1,55)
  • Die Ergebnisse waren nach dem Ausschluss von Teilnehmenden, die innerhalb von 5 Jahren eine Demenz entwickelten, sowie nach dem Ausschluss von Teilnehmenden mit Diabetes ähnlich.

Expertenkommentar

  • In einem Editorial schreiben Nils Peters, M.D., und Benedetta Nacmias, Ph.D.: „Die vorliegende Studie ... schließt die Möglichkeit nicht vollständig aus, dass Ernährungsgewohnheiten einen spezifischeren Einfluss auf die Kognition haben.“ Sie empfehlen, dass „die Ernährung nicht vergessen werden sollte und sie nach wie vor wichtig ist, insbesondere wenn sie in einen multimodalen Ansatz eingebettet ist, der noch andere Maßnahmen umfasst, wie z. B. die Kontrolle vaskulärer Risikofaktoren.“

Einschränkungen

  • Die Studie hatte kein randomisiertes Design.
  • Die Teilnehmer haben möglicherweise falsche Angaben zu ihrer Ernährung gemacht oder ihre Ernährung im Laufe der Zeit verändert.