Funktionelle Bauchschmerzen und RDS bei Kindern: Open-Label-Placebo bringt Linderung

  • Nurko S & al.
  • JAMA Pediatr

  • Univadis
  • Clinical Summary
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Kinder und Jugendliche mit funktionellen Bauchschmerzen oder Reizdarmsyndrom (RDS) berichteten über signifikant weniger Schmerzen, während sie ein Open-Label-Placebo (d. h. ein Placebo, über das die Patienten informiert sind) einnehmen.

Warum das wichtig ist

  • Für diese Erkrankungen gibt es keine definierte Behandlung und sie führen zu einer schlechten Lebensqualität, einer starken Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung und zu sozialer Isolation.

Wesentliche Ergebnisse

  • Schmerzscore während Zeitraum unter Open-Label-Placebo vs. Kontrollzeitraum:
    • Mittelwert: 39,9 vs. 45,0
    • Differenz: 5,2 (95 %-KI: 0,2–10,1; p = 0,03)
    • 70,0 % der Patienten wiesen während des Kontrollzeitraums einen höheren Schmerzscore auf.
  • Anwendung von Hyoscyamin (Notfallmedikation):
    • Mittelwerte: 3,8 vs. 2,0 Tabletten
    • Differenz: 1,8 Tabletten (95 %-KI: 0,5–3,1; p < 0,001)
  • Bei Patienten, die über ein Ansprechen berichten, lag hinsichtlich der Zeiträume kein Unterschied vor (globale Verbesserung; 46,7 % vs. 30 %; p = 0,32).
  • Weder die Merkmale der Patienten noch die Erwartung eines Ansprechens waren signifikant mit dem Ansprechen auf das Open-Label-Placebo assoziiert.

Studiendesign

  • Multizentrische, randomisierte, klinische Crossover-Studie in den USA mit 30 Patienten im Alter von 8–18 Jahren mit funktionellen Bauchschmerzen oder RDS („Placebo“-Studie).
  • Das Placebo wurde als inerte Suspension beschrieben, wie z. B. „Zuckerpillen“ ohne jeglichen Wirkstoff, das in der Studie mit Erwachsenen mit Störungen der Darm-Hirn-Interaktion oftmals einen Nutzen zeigte.
  • Alternierende 3-Wochen-Zeiträume:
    • Open-Label-Placebo (zweimal täglich 1,5 ml inerte Flüssigkeit)
    • Kontrollzeitraum
  • Hauptergebnis: Mittlerer täglicher Schmerzscore (gemessen auf einer visuellen Analogskala von 0–100 mm)
  • Finanzierung: NIH, andere Sponsoren

Einschränkungen

  • Mögliche Übertragungseffekte
  • Verblindung war nicht möglich.
  • Kurze Nachbeobachtung