FSME-Impfung: Baden-Württemberg ist Spitzenreiter

  • Andrea Hertlein
  • Medizinische Nachrichten
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Kernbotschaft

Menschen aus Baden-Württemberg und Bayern sind am besten gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) geschützt. Dies ergab eine Berechnung des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI). 

Hintergrund

In der Sommerferienzeit haben Zecken Hochkonjunktur und damit steigt auch das Risiko, sich mit dem Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu infizieren. Durch einen Zeckenstich gelangen die FSME-Viren in die Blutbahn des Menschen und können dort bei besonders schweren Verläufen zu einer Myelitis, Meningitis oder Meningoenzephalitis mit Bewusstseinsstörungen und Lähmungen führen. Die dem Robert-Koch-Institut (RKI) vorliegenden Ansteckungszahlen für die vergangenen Sommerwochen liegen höher als im gleichen Zeitraum 2017. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZFI) prognostizierten außerdem für 2018 ein Zecken-Rekordjahr.

Hauptergebnisse

Nach den aktuellen Berechnungen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) liegt mit 93 abgegebenen Impfdosen pro 1.000 gesetzlich Krankenversicherte Baden-Württemberg knapp vor Bayern (91), während Thüringen mit 78 Impfdosen schon mit etwas Abstand den dritten Platz besetzt. In den beiden südlichsten Ländern wurden doppelt so viele Impfdosen abgegeben wie im Bundesdurchschnitt (45 pro 1.000 Versicherte). Die wenigsten Impfdosen pro 1.000 Versicherte wurden in Bremen (12), Schleswig-Holstein (14) und Hamburg (15) abgegeben. 

Klinische Bedeutung

„Die Risikogebiete liegen in Süddeutschland, und deshalb werden dort auch mehr Menschen gegen FSME geimpft“, sagte Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in einer aktuellen Pressemitteilung. Allerdings sollte nicht nur jeder Franke, Badener oder Thüringer wissen, welche Impfungen er braucht. Auch Mecklenburger oder Westfalen, die im Süden querfeldein wandern oder radeln wollen, sollten sich vorab über FSME-Risikogebiete informieren und sich entsprechend impfen lassen.

Für Personen, die in FSME-Risikogebieten gegenüber Zecken exponiert sind, empfiehlt die STIKO unbedingt eine Grundimmunisierung, bestehend aus zwei Teilimmunisierungen sowie einer Boosterung oder eine Auffrischungsimpfung. Gleiches gilt für Menschen, die durch FSME beruflich gefährdet sind, wie zum Beispiel Forstarbeiter oder in der Landwirtschaft arbeitende Personen. Auch für die Zeckenexposition in FSME-Risikogebieten außerhalb Deutschlands wird eine Impfung empfohlen.