Frühe Menopause als Risikofaktor für Lungenmorbidität und Mortalität bei Raucherinnen
- Helga Gutz
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Eine Studie zu derzeitigen und ehemaligen Raucherinnen zeigt, dass eine frühe natürliche Menopause ein Risikofaktor für Lungenalterung, Lungenmorbidität, Mortalität durch Atemwegserkrankungen und Mortalität aller Ursachen ist, wenn man sie mit einer normalen natürlichen Menopause (Alter 45-55 Jahre) bei Raucherinnen vergleicht.
- Insbesondere stiegen das Lungenkrebsrisiko und die krebsspezifische Sterblichkeit bei Frauen mit früher natürlicher Menopause, die weiterhin rauchten, um mehr als das 4,5-fache.
- Die Ergebnisse machen intuitiv Sinn, wenn man davon ausgeht, dass die frühe natürliche Menopause (im Alter von <45 Jahren) ein Biomarker für eine beschleunigte reproduktive und somatische Alterung ist. Es ist bekannt, dass die Lunge zur Östrogensynthese beiträgt.
Warum das wichtig ist
- Bei der Pittsburgh Lung Screening Study handelt es sich um die erste prospektive Kohorte, in der mäßige bis starke Rauchinnen (derzeitige und ehemalige) über einen Zeitraum von etwa 15 Jahren beobachtet werden, um Zusammenhänge zwischen frühen natürlichen Wechseljahren und Lungenmorbidität und Sterblichkeit zu untersuchen.
- Diese Studie hat als erste nachgewiesen, dass eine frühe natürliche Menopause ein Risikofaktor für Lungenmorbidität und Sterblichkeit ist.
- Die Ergebnisse legen nahe, dass Frauen in der frühen natürlichen Menopause gezielt zur Raucherentwöhnung und zu häufigeren CT-Untersuchungen des Brustkorbes angehalten werden sollten, so die Autoren.
Studiendesign
- In dieser prospektiven Kohortenstudie wurden 3642 Frauen von 2002 bis 2005 erfasst und bis 2020, also über einen Zeitraum von 15 bis 18 Jahren, beobachtet.
- Um teilnahmeberechtigt zu sein, mussten die Frauen zwischen 50 und 79 Jahre alt sein, mindestens 25 Jahre lang eine halbe Schachtel Zigaretten pro Tag oder mehr geraucht haben, ehemalige oder derzeitige Raucherinnen sein und keinen Lungenkrebs in der Anamnese haben; wenn sie mit dem Rauchen aufgehört hatten, durfte der Rauchstopp nicht länger als 10 Jahre zurückliegen.
- Bei der Anmeldung füllten die Teilnehmerinnen Fragebögen zu ihrer Krankengeschichte, lungenbezogenen Symptomen und demografischen Daten aus und unterzogen sich einem Niedrigdosis-CT-Screening und einer Spirometrie. Ein Jahr später wurde die CT-Untersuchung wiederholt.
- Der Fokus der aktuellen Analyse ist auf Teilnehmerinnen, die Angaben über eine natürliche (n=1038) oder chirurgische (n=628) Menopause machten. Von den Frauen mit natürlicher Menopause berichteten 198 über eine frühe Menopause und 840 über eine normale natürliche Menopause.
- Finanzierung: NIH.
Wesentliche Ergebnisse
- Zu Studienbeginn berichteten die Frauen mit früher natürlicher Menopause 37% häufiger über Husten (OR 1,37; P=0,05) und 65% häufiger über Keuchen (OR 1,65; P<0,01) als diejenigen mit normaler natürlicher Menopause.
- Erstere wiesen auch mehr Komorbiditäten auf, wie z. B. chronische Bronchitis (jemals), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, radiologisch bestätigte Emphyseme (aus der CT-Untersuchung zu Beginn der Studie) und eine schlechtere Lungenfunktion (aus der Spirometrie zu Beginn der Studie).
- Später gaben sie doppelt so viele neue Fälle von Atemwegsobstruktion an (OR 2,02; P=0,04).
- Bis 2020 waren die langfristigen Auswirkungen der frühen gegenüber der normalen natürlichen Menopause augenfällig:
- 40% höhere Gesamtmortalität (HR 1,40; P=0,02).
- 94% höhere Lungenkrebsmortalität (HR 1,94; P=0,03).
- 74% höhere Krebsmortalität (HR 1,74; P=0,01).
- Mehr als 2-fach höhere respiratorische Mortalität (HR 2,32; P<0,001).
- Frauen, die weiter rauchten, hatten eine >4,5-fach höhere Rate an Lungenkrebs und krebsspezifischer Mortalität.
- Keiner dieser Zusammenhänge wurde bei den 628 Teilnehmerinnen beobachtet, die sich einer chirurgischen Menopause unterzogen (früh vs. nicht früh).
Einschränkungen
- Beobachtungsdesign.
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