Frühaufsteher haben ein geringeres Risiko für gastrointestinale Tumoren
- Helga Gutz
- Clinical Summary
Frühaufsteher haben einer neuen Studie zufolge ein niedrigeres Risiko für Magen-Darm-Krebs als Nachtschwärmer. Die Studie ergab, dass Menschen mit einer genetischen Veranlagung für morgendliche Wachheit mit geringerer Wahrscheinlichkeit an Krebs des Verdauungstrakts erkranken, wobei der Effekt je nach Tumorlokalisation unterschiedlich ist.
Der Chronotyp ist das genetisch bedingte natürliche Schlafmuster eines Menschen. Die beiden Extremtypen des Chronotyps sind Frühaufsteher und Nachteulen.
In dieser Studie untersuchten die Forscher anhand der Daten von Teilnehmern der UK Biobank-Studie und der FinnGen-Studie den Zusammenhang zwischen der genetischen Veranlagung zum Frühaufsteher und dem Risiko für Magen-Darm-Krebs insgesamt sowie für sechs ortsspezifische Krebsarten: Speiseröhre, Magen, Leber, Gallengang, Bauchspeicheldrüse und Dickdarm.
Unter den 367.542 Personen, die an der UK Biobank-Studie teilnahmen, wurden 11.952 Fälle von Magen-Darm-Krebs identifiziert: 1339 Teilnehmer mit Speiseröhrenkrebs, 1086 mit Magenkrebs, 503 mit Leberkrebs, 656 mit Gallengangskrebs, 1414 mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und 7543 mit kolorektalem Krebs.
Von den 309.154 Teilnehmern der FinnGen-Studie wurden 7638 mit Magen-Darm-Krebs diagnostiziert, darunter 358 mit Speiseröhrenkrebs, 889 mit Magenkrebs, 442 mit Leberkrebs, 157 mit Gallengangskrebs, 881 mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und 4401 mit Dickdarmkrebs.
Die Daten aus dem Vereinigten Königreich zeigten, dass das Risiko für Magen-Darm-Krebs bei Frühaufstehern 5% geringer war als bei Nachtschwärmern. Das Risiko für Dickdarmkrebs war um 7% geringer, während das Risiko für Magen- und Gallengangskrebs um 18% bzw. 19% sank.
Die Assoziationen waren bei Verwendung der finnischen Daten für Magen-Darm-Krebs insgesamt sowie für Magen- und Dickdarmkrebs vergleichbar, nicht aber für Gallengangskrebs.
Nach der Zusammenfassung aller Daten sank das Risiko für Magen-Darm-Krebs, Dickdarmkrebs und Magenkrebs bei den Frühaufstehern um 6%, 8% bzw. 16%.
Auch nach Anpassung für genetisch vorhergesagte Schlafdauer, Kurzschlaf, Schlaflosigkeit und Body-Mass-Index blieben die Assoziationen in der multivariablen Analyse konsistent.
Diese neue Studie ergänzt die wachsende Beweislage für einen Zusammenhang zwischen genetisch bedingtem Chronotyp und Krebsrisiko.
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