Frühchen: AOK-Projekt will Zahl der Frühgeburten verringern
- Susanne Kressenstein
- Medizinische Nachrichten
„AOK-Priomed zur Prävention von Frühgeburten“ heißt ein Programm, das künftig die Zahl der Frühgeburten verringern soll. Dazu hat der Berufsverband der Frauenärzte mit der AOK Hessen und der Kassenärztlichen Vereinigung einen Vertrag abgeschlossen, der am 1. April 2018 in Kraft tritt. AOK-Versicherte können sich ab sofort bis zur 20. Schwangerschaftswoche direkt bei ihren behandelnden Frauenärzten anmelden.
Ziel dieses Projekts ist zum einen eine Verringerung der Zahl der Frühgeburten, zum anderen eine effektive Behandlung der Risikofaktoren und die Optimierung der Überlebenschancen von Frühgeborenen. Schwerpunkt ist dabei die rechtzeitige Erkennung von Risikofaktoren.
Im Zentrum des Programms steht ein ausführliches Beratungsgespräch mit Schwangeren. Ergänzt wird das Gespräch durch zahlreiche Untersuchungen, wie Frühultraschall, Längenmessung des Gebärmutterhalses und ein Test auf vaginale Infektionen. Bestimmt werden auch die Schilddrüsen- und Eisenwerte im Blut. Bei einer drohenden Frühgeburt soll künftig eine Einweisung in ein Perinatalzentrum erfolgen. Mithilfe des neuen Projekts sei es möglich, in einem frühen Stadium eine drohende Frühgeburt zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, so Dr. Klaus Doubek, Vorsitzender des Berufsverbands der Frauenärzte in Hessen.
Deutschlandweit werden jährlich ca. 60.000 Kinder zu früh geboren. Damit ist die Zahl der zu früh geborenen Kinder in den letzten 20 Jahren von sieben auf neun Prozent gestiegen. Eines von zehn Neugeborenen ist ein Frühchen. Frühgeborene stellen die größte Kinderpatientengruppe Deutschlands dar. Die Überlebenschancen für Frühgeborene sind in den letzten Jahrzehnten zwar deutlich gestiegen, aber viele Kinder haben teilweise ein Leben lang mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen.
Ursachen für Frühgeburten sind Nikotin- und Alkoholgenuss, diverse chronische Krankheiten, Infektionen und gynäkologische Komplikationen. Eine wichtige Rolle spielen jedoch auch Über- und Untergewicht sowie psychische und soziale Stresssituationen.
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