Fortgeschrittenes Lungenkarzinom und Melanom: RCTs vs. Real-World-Studien
- Petra Kittner
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Eine Metaanalyse von 58 Studien kommt zu dem Ergebnis, dass randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) und Real-World-Evidence (RWE)-Studien weitgehend übereinstimmen, was die Wirksamkeit und Toxizität von Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs) bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und Melanom betrifft.
Warum das wichtig ist
- Diese Metaanalyse ist eine erfreuliche Nachricht für praktizierende Onkologen, da RCTs oft schlecht auf die reale Praxis übertragen werden können; fast zwei Drittel der realen Patienten sind im Allgemeinen nicht für RCTs geeignet.
- Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Resultate von RCTs auf RWE-Studien übertragbar sind.
Studiendesign
- Metaanalyse von 58 Studien (15 RCTs und 43 RWE-Studien) nach einer Suche in den Datenbanken PubMed und ISI Web of Science. Die Gesamtzahl der Teilnehmer wurde nicht angegeben.
- Bei den ICIs handelte es sich entweder um Inhibitoren des programmierten Zelltods 1 (PD-1) oder des programmierten Zelltod-Liganden 1 (PD-L1) für die folgenden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur zugelassenen Indikationen:
- ICIs für die Erstlinienbehandlung von NSCLC.
- ICIs für die Zweit- oder Folgelinienbehandlung von NSCLC.
- ICIs für Melanome in der Zweit- oder Folgelinienbehandlung.
- Ipilimumab für Melanome.
- Fünf Endpunkte wurden zwischen RCTs und RWE-Studien verglichen:
- Objektive Ansprechrate (ORR), vollständig oder partiell.
- Medianes PFS (Krankheitsprogression oder Tod jeglicher Ursache).
- Medianes OS (Tod jeglicher Ursache).
- Immunbedingte Toxizitäten Grad 3-4 von ICIs.
- Abbruch aufgrund der Toxizität von ICIs.
- Finanzierung: Universität Örebro, Schweden.
Wesentliche Ergebnisse
- Mit Ausnahme einiger weniger Vergleiche wurden keine statistisch signifikanten oder klinisch bedeutsamen Unterschiede zwischen RCTs und RWE-Studien in Bezug auf PFS und OS gefunden.
- Bei Patienten mit Melanom, die ICIs in der zweiten oder einer späteren Therapielinie erhielten, zeigte sich:
- Die gepoolte ORR war in RWE-Studien höher als in RCTs: 23,1% (95% KI 20,6%-25,9%) bzw. 16,3% (95% KI 12,8%-20,5%).
- Die gepoolte immunbedingte Toxizität Grad 3-4 war in RCTs höher als in RWE-Studien: 19,6% (95% KI 15,8%-24%) bzw. 10,2% (95% KI 7,1%-14,3%).
- Bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, die ICIs in der Zweit- oder in einer Folgelinie erhielten, war die gepoolte immunbedingte Toxizität Grad 3-4 in RCTs höher als in RWE-Studien: 12,2% (95% KI 9,4%-15,7%) bzw. 8,1% (95% KI 6,9%-9,5%).
- Bei Patienten mit Melanom, die ICIs in der zweiten oder einer späteren Therapielinie erhielten, zeigte sich:
- Die Untersucher waren der Ansicht, dass die oben genannten Unterschiede die inhärenten Schwierigkeiten bei der Bewertung der Ergebnisse von RWE-Studien widerspiegeln.
Einschränkungen
- Einige der Ergebnisse zur Toxizität konnten nicht berechnet werden.
- Die Anzahl der Teilnehmer wurde nicht angegeben.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise