Experten sagen Anstieg von Darmkrebs voraus

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
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Die Zahl der jährlichen Todesfälle durch Darmkrebs (CRC) wird in den nächsten 18 Jahren um fast 74% ansteigen, so die Vorhersage von Experten der International Agency for Research on Cancer.

In einem in Gut veröffentlichten Artikel berechneten sie anhand von Daten aus der GLOBOCAN-Datenbank die aktuellste Inzidenz und Mortalität von Darmkrebs in 185 Ländern. Anschließend prognostizierten sie die Zahl der Fälle und Todesfälle im Jahr 2040 auf Grundlage globaler demografischer Prognosen nach dem Human Development Index.

Das Team schätzt, dass es im Jahr 2020 mehr als 1,9 Millionen neue Fälle von Darmkrebs und mehr als 930.000 Todesfälle gab, was 10,7% aller neuen Krebsdiagnosen bzw. 9,5% aller neuen Krebstodesfälle weltweit entsprach.

In 18 von 185 Ländern war CRC die häufigste Krebsart, in weiteren 78 Ländern lag sie an zweiter oder dritter Stelle. In sechs Ländern war CRC außerdem die häufigste Krebstodesursache und in 104 Ländern unter den drei häufigsten Krebstodesursachen.

Frühere Studien haben gezeigt, dass die Inzidenzraten von Darmkrebs bei älteren Erwachsenen rückläufig sind, was weitgehend auf Vorsorgeuntersuchungen und die Erkennung und Entfernung von Krebsvorstufen zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu wurden bei jüngeren Erwachsenen (<50 Jahre) steigende Inzidenzraten beobachtet.

Dieser neuen Studie zufolge waren 60,4% aller Erkrankten im Jahr 2020 zum Zeitpunkt der Diagnose zwischen 50 und 74 Jahre alt. Einer von 10 Darmkrebsfällen wurde bei jüngeren Erwachsenen diagnostiziert. Nordamerika und Australien/Neuseeland wiesen die höchsten Raten von Darmkrebs bei Personen unter 50 Jahren auf.

Durch Extrapolation der Daten sagt das Forschungsteam voraus, dass die Zahl der neuen Darmkrebsfälle bis 2040 auf 3,2 Millionen ansteigen wird. Etwa 81% der neuen Fälle werden voraussichtlich in den Industrieländern auftreten.

Es wird mit einem Anstieg der Todesfälle um 73,4% gerechnet, von 0,9 Millionen im Jahr 2020 auf über 1,6 Millionen im Jahr 2040.

"Während die Inzidenz von Darmkrebs in Ländern mit hohem Einkommen aufgrund wirksamer Vorsorgeprogramme zurückgegangen ist, wird diese Krebsart nach wie vor häufig diagnostiziert, wobei die Raten bei jüngeren Erwachsenen und in Schwellenländern steigen. Daher ist die künftige Erforschung ätiologischer Risikofaktoren in verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammen mit der Umsetzung wirksamer Primärpräventionsstrategien gerechtfertigt, um die Auswirkungen dieser vermeidbaren Krankheit zu verringern", so die Autoren.