Europäische Gesellschaft für Brustbildgebung empfiehlt MRT bei Frauen mit extrem dichtem Brustgewebe

  • Mann RM & al.
  • Eur Radiol

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die Europäische Gesellschaft für Brustbildgebung (European Society of Breast Imaging, EUSOBI) hat neue Empfehlungen für Frauen im Alter von 50-70 Jahren mit extrem dichtem Brustgewebe herausgegeben, wonach diese sich alle 2-4 Jahre einer Brust-MRT unterziehen sollen.
  • Die MRT kann allein oder ergänzend zur Mammographie durchgeführt werden.
  • Falls keine MRT verfügbar ist, bietet eine Ultraschalluntersuchung eine Alternative.
  • Die neue Reihe von Empfehlungen erfordert zudem, dass alle Frauen von den Mammographie-Anbietern über ihre individuelle Brustgewebedichte informiert werden.

Warum das wichtig ist

  • Frauen mit extrem dichtem Brustgewebe machen 8% der Vorsorgepopulation aus.
  • Extrem dichtes Brustgewebe ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung von Brustkrebs, und es verdeckt Malignome beim Mammographie-Screening.
  • "Extrem dichtes Brustgewebe" ist die vierte von 4 Kategorien der Brustgewebedichte bei der Mammographie.

Hintergrund

  • Der Hauptvorteil des MRT-Screenings ist laut einer Modellstudie die Verminderung der Brustkrebstodesfälle um 20%.
  • Die Hauptnachteile sind:
    • Bei der MRT werden Kontrastmittel verwendet, die allergische Reaktionen hervorrufen können.
    • Die Ergebnisse sind möglicherweise falsch-positiv.
    • Das MRT-Screening birgt die Möglichkeit einer Überdiagnose.
  • Die Empfehlungen der EUSOBI wurden durch die klinische Studie DENSE und die Beobachtungsstudie EA1411 ECOG-ACRIN angestoßen.
  • DENSE ergab, dass eine ergänzende MRT die Rate der Intervall-Brustkrebsfälle von 5,0/1000 Screenings auf 2,5/1000 Screenings verringert; die Studie zeigte ferner, dass die Krebserkennungsrate der MRT bei 16,5/1000 Screenings lag.