Erkenntnis
- Eine vorausgehende Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) hat in klinischen Studien der Phase I keine Beeinträchtigung der Behandlungsergebnisse einer nachfolgenden Immuntherapie (IT) gezeigt.
Warum das wichtig ist
- Mit zunehmender Anzahl an IT-Optionen für verschiedene Tumorarten und der großen Anzahl klinischer Studien ist die Frage nach der Sequenzierung verschiedener ICI von großer Bedeutung.
- Mehr Patienten, die für klinische Studien zu IT geeignet sind, haben zuvor Behandlungen mit ICI erhalten.
Studiendesign
- 568 Patienten aus zwischen 2016 und 2019 durchgeführten Phase-I-Studien zu IT wurden überprüft; 101 waren einer vorausgehenden ICI-Behandlung ausgesetzt gewesen, bevor sie in die aktuelle Studie aufgenommen wurden.
- Das progressionsfreie Überleben (PFS) und die objektive Ansprechrate (ORR) wurden für frühere und aktuelle Studien berechnet.
- Auf Basis des besten Ansprechens wurden aus der vorherigen Studie 3 Kohorten definiert: refraktär (Krankheitsprogression), Reexposition (teilweises Ansprechen mit Progression zu zusätzlicher Therapie) und Rescue-Therapie (andere).
- Finanzierung: BBVA Foundation, La Caixa Foundation.
Wesentliche Ergebnisse
- Tumortypen der Patienten: 45 % Melanom, 21 % NSCLC, 11 % Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich.
- Kohorten: 48 % refraktär, 20 % Reexposition, 33 % Rescue-Therapie.
- Gesamt-ORR: 18 % in der vorherigen Studie, 11 % in der aktuellen Phase-I-Studie; kein Unterschied nach Kohorte (p = 0,67).
- Medianes PFS: 2,4 Monate in der vorherigen Studie, 2,5 Monate in der aktuellen Phase-I-Studie; kein Unterschied nach Kohorte (p = 0,60).
- Ein multivariates Cox-Modell zeigte, dass nur die Metastasenlast einen signifikanten Prädiktor für das PFS darstellte (p = 0,01).
Einschränkungen
- Monozentrische Studie, Frühphasen-Studien.
- Die Mehrheit der Patienten hatte ein Melanom oder NSCLC, die Anwendung für andere Tumorarten war unbekannt.
- Große Vielfalt unter vorausgegangenen ICI-Behandlungen.
Expertenkommentar
„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass andere Prognosefaktoren berücksichtigt werden sollten, wenn wir frühe klinische Studien zur Immunonkologie für Patienten betrachten, die nach vorausgehender ICI-Therapie einen Krankheitsprogress erlebt haben“, sagte der vortragende Autor Alberto Hernando-Calvo vom Vall D'Hebron Institute of Oncology.
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