ESC 2020 — Niedrig dosiertes Colchicin nutzt Patienten mit chronischer koronarer Herzkrankheit

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Erkenntnis

  • Patienten mit chronischer koronarer Herzkrankheit, die täglich niedrig dosiertes Colchicin erhielten, wiesen ein signifikant geringeres Risiko für kardiovaskuläre (KV) Ereignisse auf als jene, die Placebo erhielten.

Warum das wichtig ist

  • Die frühere, kleinere und offene Studie LoDoCo zeigte einen ähnlichen Nutzen von niedrig dosiertem Colchicin bei der Verringerung des Risikos für KV-Ereignisse bei Patienten mit kürzlich aufgetretenem Myokardinfarkt (MI).

Studiendesign

  • LoDoCo2: Patienten mit chronischer koronarer Herzkrankheit wurden randomisiert und erhielten entweder einmal täglich 0,5 mg Colchicin (n = 2.762) oder Placebo (n = 2.760).
  • Der primäre Endpunkt war eine Kombination aus KV-bedingtem Tod, spontanem MI, ischämischem Schlaganfall oder Ischämie-bedingter Koronarrevaskulation. 
  • Finanzierung: National Health Medical Research Council of Australia und andere Sponsoren.

Wesentliche Ergebnisse

  • Der primäre Endpunkt trat bei 6,8 % der Patienten in der Colchicin-Gruppe auf vs. 9,6 % der Patienten in der Placebo-Gruppe (HR: 0,69; 95 %-KI: 0,57–0,83; p < 0,001).
  • Die Inzidenzraten der folgenden sekundären Ergebnisse waren mit Colchicin niedriger als mit Placebo:
    • KV-bedingter Tod, MI oder ischämischer Schlaganfall (4,2 % vs. 5,7 %; HR: 0,72);
    • MI- oder Ischämie-bedingte Revaskularisation (5,6 % vs. 8,1 %; HR: 0,67);
    • KV-bedingter Tod oder MI (3,6 % vs. 5,0 %; HR: 0,71);
    • Ischämie-bedingte Revaskularisation (4,9 % vs. 6,4 %; HR: 0,75) und
    • MI (3,0 % vs. 4,2 %; HR: 0,70).
  • Die Inzidenzraten waren bei den verbleibenden drei sekundären Ergebnissen ähnlich: 
    • Ischämischer Schlaganfall (0,6 % vs. 0,9 %); 
    • Tod jeglicher Ursache (2,6 % vs. 2,2 %) und 
    • KV-bedingter Tod (0,7 % vs. 0,9 %). 
  • Die Raten schwerwiegender unerwünschter Ereignisse waren in den Gruppen mit Colchicin und Placebo vergleichbar, einschließlich Krankenhauseinweisungen wegen Infektion (5,0 % vs. 5,2 %), Pneumonie (1,7 % vs. 2,0 %) oder gastrointestinalen Ursachen (1,9 % vs. 1,8 %).

Einschränkungen

  • Die Anzahl der Frauen in der Studie war gering.
  • Routinemäßige Baseline-Bestimmungen des C-reaktiven Proteins oder anderer Entzündungsmarker wurden nicht durchgeführt.

Expertenkommentar

Ein geladener Diskussionsteilnehmer, Massimo Imazio, MD, sagte: „Ich möchte den Autoren zu einer gut konzipierten, großen, randomisierten Studie gratulieren, die meiner Ansicht nach überzeugende Evidenzen liefert, dass Colchicin zur Sekundärprävention bei chronischem Koronarsyndrom sicher und wirksam ist, falls es vertragen wird.“