Ertapenem wirksame Alternative zu Ceftriaxon bei anogenitaler Gonorrhö
- de Vries HJC & al.
- Lancet Infect Dis
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Ertapenem ist Ceftriaxon bei der Behandlung einer anogenitalen Gonorrhö nicht unterlegen.
- Gentamicin ist eine ungeeignete Alternative zu Ceftriaxon, selbst in höheren Dosen als den in der Studie angewendeten.
Warum das wichtig ist
- Bei der Behandlung einer anogenitalen Gonorrhö sollte Ertapenem als Alternative zu Ceftriaxon in Betracht gezogen werden, insbesondere angesichts des Anstiegs der behandlungsresistenten Gonorrhö.
Wesentliche Ergebnisse
- 346 Teilnehmer: Ceftriaxon (n = 103), Ertapenem (n = 103), Gentamicin (n = 102), Fosfomycin (n = 38, aufgrund einer Wirksamkeit von < 60 % vorzeitig beendet)
- Per-Protokoll-Analyse (PPA; n = 269):
- Bei 100 % der Patienten unter Ceftriaxon vs. 99 % unter Ertapenem vs. 93 % unter Gentamicin vs. 12 % unter Fosfomycin wurde Neisseria gonorrhoeae beseitigt.
- Risikodifferenz im Vergleich zu Ceftriaxon: -0,01 (95 %-KI: -0,08 bis 0,05) mit Ertapenem; -0,07 (95 %-KI: -0,16 bis -0,01) mit Gentamicin; -0,88 (95 %-KI: -0,95 bis -0,72) mit Fosfomycin
- PPA nach Prüfzentrum: Ertapenem und Ceftriaxon beseitigten 100 % der Harnröhreninfektionen; Beseitigung einer Pharynxinfektion: Ceftriaxon (90 %), Ertapenem (88 %), Gentamicin (26 %).
- Es wurde keine Assoziation zwischen den minimalsten inhibitorischen Konzentrationen des Wirkstoffs und einem Behandlungsversagen beobachtet.
- ≥ 1 unerwünschtes Ereignis: bei 56 % der Patienten unter Ertapenem, 95 % unter Fosfomycin vs. 23 % unter Ceftriaxon
Studiendesign
- Doppelblinde, randomisierte kontrollierte Nichtunterlegenheitsstudie zur Beurteilung, ob 1000 mg Ertapenem intramuskulär (i.m.), 5 mg/kg Gentamicin i.m. oder 6 g Fosfomycin oral als Monotherapie bei der Behandlung einer unkomplizierten anogenitalen Gonorrhö bei niederländischen Erwachsenen eine wirksame Alternative zu Ceftriaxon darstellt.
- Finanzierung: ZonMw, GGD-Amsterdam
Einschränkungen
- Monozentrische Studie
- Begrenzte Verallgemeinerbarkeit
- Die Ergebnisse sind zumeist auf anorektale Infektionen beschränkt.
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