ERS 2022 – Bronchodilatatoren verbessern Symptome bei symptomatischen Rauchern ohne Atemwegsobstruktion nicht

  • Univadis
  • Conference Report
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Inhalative Bronchodilatatoren verbessern die respiratorischen Symptome bei symptomatischen, tabakexponierten Personen mit unauffälliger Spirometrie nicht. Nur Patienten mit einer Lungenschädigung, die so stark ist, dass die Spirometriewerte auffällig sind, profitieren von einer Bronchodilatator-Therapie.

Ein langwirksamer Bronchodilatator ist die erste Wahl für die Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Die Spirometrie zeigt bei diesen Patienten Hinweise auf eine Obstruktion des Luftstroms. Es bleibt jedoch zu untersuchen, ob derzeitige und ehemalige Raucher mit Symptomen und normaler Lungenfunktion von einer Therapie mit einem Bronchodilatator profitieren, wie sie derzeit zur Behandlung von COPD angewendet wird.

Die RETHINC-Studie umfasste 535 Personen an 18 Prüfzentren in den USA, die ≥ 10 Packungsjahre Rauchergeschichte und respiratorische Symptome aufwiesen, die durch einen Score von ≥ 10 im COPD Assessment Test definiert wurden, sowie nach der Bronchodilatator-Anwendung ein Verhältnis des forcierten exspiratorischen Volumens in 1 Sekunde/forcierter Vitalkapazität von ≥ 0,70 zeigten. Die Teilnehmer wurden randomisiert dem Erhalt von entweder Indacaterol/Glycopyrrolat als Inhalation (Behandlung) oder Placebo über 12 Wochen zugewiesen. Das primäre Ergebnis war der Anteil an Teilnehmern mit einer Verbesserung des St. George’s Respiratory Questionnaire Score um ≥ 4 Einheiten ohne Behandlungsversagen (definiert als eine Zunahme der respiratorischen Symptome, die eine Behandlung mit einem aktiven, langwirksamen inhalativen Bronchodilatator und/oder inhalativen oder oralen Kortikosteroiden erforderte). Die Studie wurde finanziert vom National Heart, Lung, and Blood Institute sowie anderen Sponsoren.

In der modifizierten Intention-to-Treat-Analyse (n = 471) wies die Behandlungsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe eine vergleichbare Rate des Erreichens des primären Endpunkts auf (56,4 % vs. 59,0 %; bereinigtes Odds Ratio: 0,91; p = 0,65). In der Behandlungsgruppe traten 4 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auf und in der Placebogruppe 11, wobei keines der Behandlung oder dem Placebo zugeschrieben werden konnte.

Die Studie ist möglicherweise durch einen kurzen Behandlungszeitraum eingeschränkt, der möglicherweise nicht ausreichend ist, um eine Besserung der Symptome zu beobachten, sowie durch die Anwendung von ausschließlich der durch die US-amerikanische Food and Drug Administration für COPD zugelassenen Medikamentendosen.

„Die nächste Frage ist, können wir gezieltere Therapien für die Patienten entwickeln, die sich am milderen Ende des Spektrums befinden“, sagte MeiLan Han, M.D., einer der Hauptprüfärzte. Der Studienergebnisse wurden zeitgleich im New England Journal of Medicine veröffentlicht.