ERS 2019 – Asthma und COPD-Begleiterkrankungen
- Univadis
- Conference Report

Gegenwärtig gibt es keinen etablierten Diagnosetest für eine objektive Beurteilung des chronischen Hustens aufgrund von Hypersensitivität (cough hypersensitivity syndrome, CHS). Eine Studie verglich Mannitol und Zitronensäure als Provokationstest für Husten und kam zu ähnlichen Ergebnissen. Da Mannitol keiner Vorbereitungen vor dem Test bedarf, könnte es zur Identifizierung von CHS nützlich sein.
In einer Kohortenstudie, die Nieraucher mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) über 11 Jahre beobachtete (n = 338.548), war das Lungenkrebsrisiko ähnlich hoch oder sogar höher als für Immerraucher ohne COPD. COPD erwies sich als starker unabhängiger Risikofaktor für Lungenkrebs. COPD-Patienten kommen unabhängig vom Raucherstatus als mögliche Kandidaten für ein Lungenkrebsscreening infrage.
In einer retrospektiven Studie mit Patienten, die sich einer Lungenkrebsoperation unterzogen hatten (n = 208), hatten 75 Patienten COPD. Bei 44 % waren Krebs und COPD gleichzeitig diagnostiziert worden. Die häufigste histologische Diagnose war das Adenokarzinom (48 %); an zweiter Stelle kam das Epidermoidkarzinom (37 %). Der vorherrschende Phänotyp bei COPD war Emphysem (71 %). Die Studie zeigte, dass das Vorhandensein von COPD bei Patienten, die sich einer Lungenresektion wegen Krebs unterziehen, mit einem höheren Anteil von Rezidiven, Sterblichkeit und Epidermoidkarzinomen im Vergleich zu den Patienten ohne COPD assoziiert ist.
Um den Einfluss von COPD auf die Schlafqualität zu beurteilen, wurde der CASIS-Fragebogen (COPD and Asthma Sleep Impact Scale) in einer multizentrischen Beobachtungsstudie (n = 2.654) eingesetzt. Die Schlafqualität der COPD-Patienten war invers korreliert mit den Atemwegssymptomen, schlechter Lungenfunktion, Exazerbationen im vorangegangenen Jahr und bestehender Depression.
Niedrige Vitamin-D-Konzentrationen im Serum sind mit eingeschränkter Lungenfunktion in Verbindung gebracht worden, und die antientzündlichen Wirkungen von Vitamin D könnten den Verlauf von Asthma beeinflussen. Eine Studie mit 35 gesunden Kontrollen und 60 Patienten untersuchte die Wirkung von Vitamin-D-Ergänzungspräparaten auf die Asthmakontrolle und den Lungenfunktionstest. Die Ergebnisse deuten auf positive Wirkungen hin, aber es sind weitere, größere, prospektive Studien notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen COPD, Osteoporose (OP) und generalisierter Periodontitis (GP). Es wurden COPD-Patienten (n = 63) und entsprechende Kontrollen (n = 30) ohne somatische Pathologie untersucht. Bei 62 (98,4 %) COPD-Patienten ergab die Dichtemessung systemische pathologische Veränderungen im Knochengewebe. Die Studie kam zu der Schlussfolgerung, dass die Wahrscheinlichkeit für OP und GP mit der COPD-Dauer, Tabakrauchen und fortschreitender Bronchialobstruktion zunimmt.
Stabile COPD-Patienten (n = 70) wurden untersucht, um festzustellen, ob Salivation, systemische Entzündungsmarker, oxidative Stressmarker im Speichel, Sarkopenie und Zahnfleischranderkrankung (PD) mit COPD assoziiert sind. Bei 98,4 % wurde ein resorptiv-destruktiver Prozess des Knochengewebes festgestellt, darunter waren 26,9 % mit einer Osteopenie-Diagnose und 69,8 % hatten Osteoporose (6 Mal mehr als die Kontrollen ohne somatische Pathologie). Die Wahrscheinlichkeit für Osteoporose erhöht sich durch die Dauer der zugrunde liegenden Erkrankung, Tabakrauchen und den Fortschritt der Bronchialobstruktion.
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