Erhöhtes Krebsrisiko bei Patienten mit chronischen Schmerzen unter Langzeit-Opioidanwendung

  • Sun M & al.
  • Br J Anaesth

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Patienten mit chronischen Schmerzen, die Opioide länger als 3 Monate anwendeten, wiesen im Verlauf einer etwa zehnjährigen Nachbeobachtung ein mehr als doppelt so hohes Krebsrisiko auf.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse können für die Beratung und Entscheidungsfindung in Bezug auf eine Behandlung hilfreich sein.

Wesentliche Ergebnisse

  • Langzeitanwender von Opioiden wiesen im Vergleich zu Nichtanwendern ein erhöhtes Gesamtkrebsrisiko für Krebs auf (aHR: 2,66; 95 %-KI: 1,44–2,94; p < 0,0001).
  • Die Risiken waren für 10 Krebsarten individuell erhöht (aHR; 95 %-KI):
    • Brust (3,23; 2,27–4,35)
    • Magen (3,23; 2,04–5,26)
    • Kolorektal (3,13; 2,50–4,00)
    • Ovarial (3,03; 1,32–7,14)
    • Prostata (2,85; 1,92–4,00)
    • Lunge (2,63; 2,00–3,45)
    • Hepatozellulär (2,63; 2,04–3,33)
    • Ösophagus (2,50; 1,23–5,00)
    • Kopf und Hals (2,22; 1,41–3,45)
    • Pankreas (1,52; 1,09–2,50)
  • Die kumulative Krebsinzidenz stieg bei Langzeitanwendern von Opioiden im Verlauf von 10 Jahren sofort und kontinuierlich an.

Studiendesign

  • Taiwanesische Kohortenstudie mit per Propensity Score abgeglichenen Populationen aus Erwachsenen mit neu diagnostizierten chronischen Schmerzen:
    • 50.888 waren Langzeitanwender von Opioiden (mittlere Nachbeobachtung: 10,3 Jahre).
    • 12.722 wendeten keine Opioide an (mittlere Nachbeobachtung: 12,8 Jahre).
  • Langzeitanwendung von Opioiden: Opioidanwendung an den meisten Tagen für > 3 Monate mit einer mittleren Opioiddosis von ≥ 180 definierten Tagesdosen pro Jahr
  • Hauptergebnis: Krebs
  • Finanzierung: Lo-Hsu Medical Foundation, LotungPoh-Ai Hospital

Einschränkungen

  • Fehlende Daten zu einigen Störfaktoren (z. B. Ernährung)
  • Verallgemeinerbarkeit unbekannt
  • Komorbiditäten wurden anhand von Diagnosecodes ermittelt.
  • Mögliche Unterschätzung des Risikos aufgrund einer höheren krebsbedingten Mortalität