Endometriumkarzinom: Zweitlinie mit Lenvatinib plus Pembrolizumab verlängert das Überleben

Hintergrund

Bislang gibt es keine etablierte Standardtherapie für das fortgeschrittene Endometriumkarzinom nach dem Versagen einer Platin-basierten Chemotherapie.

Design

Randomisierte Studie der Phase 3 mit 827 Patientinnen mit fortgeschrittenen Endometriumkarzinomen und vorheriger Platin-basierter Chemotherapie, davon 697 mit intakter Mismatch-Reparaturfunktion (pMMR) und 130 mit defizienter Mismatch-Reparatur. Sie erhielten entweder Lenvatinib in einer Dosierung von 20mg / Tag oral plus Pembrolizumab i.v. alle 3 Wochen oder eine Chemotherapie mit Doxorubicin oder Paclitaxel nach Wahl des Studienarztes. Primäre Studienziele waren das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS). Die Daten waren teilweise bereits auf mehreren Onkologie-Kongressen des Jahres 2021 präsentiert worden.

Ergebnisse

• Patientinnen unter der experimentellen Therapie hatten insgesamt ein längeres PFS (median 7,2 versus 3,8 Monate). Das Chancenverhältnis HR zu ihren Gunsten betrug 0,56 (95%-Konfidenzintervall 0,47 – 0,66; P < 0,001). Die entsprechenden Werte für Patientinnen mit pMMR betrugen 6,6 versus 3,8 Monate; HR = 0,60; P < 0,001).
• Das mediane Gesamtüberleben für alle Patientinnen unter Lenvatinib/Pembrolizumab betrug 18,3 Monate, unter der Chemotherapie waren es 11,4 Monate (HR 0,62; P < 0,001). Patientinnen mit pMMR überlebten median 17,4 Monate gegenüber 12 Monaten unter der Chemotherapie (HR 0,68; P < 0,001).
• Nebenwirkungen des Schweregrades 3 oder höher erlitten 88,9 % der Patientinnen unter Lenvatinib/Pembrolizumab gegenüber 72,7 % unter der Chemotherapie. Bei der Lebensqualität – gemessen mit dem QLQ-C30 – gab es keine signifikanten Unterschiede.

Klinische Bedeutung

Die Kombination aus Lenvatinib und Pembrolizumab verlängerte gegenüber der Chemotherapie das progressionsfreie und das Gesamtüberleben signifikant.

Finanzierung: Eisai, Merck Sharp and Dohme.