Endokrinologie: wesentliche Erkenntnisse im Januar 2018
- Univadis
- Clinical Summary
Die 2 wesentlichen Studien zu Endokrinologie diesen Monat, ausgewählt aus 363 Peer-Review-Studien
1. Die US-amerikanische Preventive Services Task Force (USPSTF) erkennt keinen Nettonutzen der Hormonsubstitutionstherapie (HRT) zur Prävention chronischer Erkrankungen bei Frauen nach der Menopause. Siehe unsere Zusammenfassung der wichtigsten Punkte des Artikels aus JAMA unten.
2. Subklinische Hypothyreose kann zu ungeklärter Infertilität beitragen. Siehe unsere Zusammenfassung der wichtigsten Punkte des Artikels aus J Clin Endocrinol Metab unten.
Erkenntnis
- Die US-amerikanische Preventive Services Task Force (USPSTF) erkennt keinen Nettonutzen der Hormonsubstitutionstherapie (HRT) zur Prävention chronischer Erkrankungen bei Frauen nach der Menopause.
- Vorteile einer Kombination aus HRT und Östrogen lassen sich nur bezüglich einer Reduzierung von Knochenfrakturen und Diabetes nachweisen.
- Gefahren in Zusammenhang mit einer postmenopausalen HRT umfassen das Risiko für Brustkrebs, Thromboembolie, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Demenz, Gallenblasenerkrankung und Harninkontinenz.
- Die USPSTF kommt mit mäßiger Gewissheit zu dem Schluss, dass eine postmenopausale HRT keinen Nettonutzen als Primärprävention gegen chronische Erkrankungen hat.
- Die gepoolten Ergebnisse aus 3 Studien (n = 19.580) ergaben keine Unterschiede in der Mortalität jeglicher Ursache zwischen Frauen, die eine HRT erhielten, und jenen, denen ein Placebo verabreicht wurde (relatives Risiko: 1,01; 95 %-KI: 0,88–1,17).
- Aktualisierung der Empfehlungen aus dem Jahr 2012, basierend auf einer Auswertung wissenschaftlicher Nachweise.
- Finanzierung: Die USPSTF stellt eine unabhängige, auf freiwilliger Mitarbeit basierende Entität dar. Der US-Kongress beauftragt die Agency for Healthcare Research and Quality (US-Behörde für Forschung und Qualität im Bereich der Gesundheitsversorgung), die Arbeit der USPSTF zu unterstützen.
- Seit der Veröffentlichung der Erkenntnisse aus der Initiative für Frauengesundheit ist die Anzahl der US-Amerikanerinnen, die eine postmenopausale HRT in Anspruch nehmen, von 44 % im Zeitraum 1988–1994 auf 4,7 % im Jahr 2010 gefallen.
Erkenntnis
- Subklinische Hypothyreose kann zu ungeklärter Infertilität beitragen.
- Die medianen TSH-Werte waren in der Gruppe mit ungeklärter Infertilität höher als in jener mit schwerer männlicher Infertilität (Kontrollgruppe) (1,95 vs. 1,66 mIU/l; p = 0,003).
- Frauen mit ungeklärter Infertilität zeigten mit höherer Wahrscheinlichkeit einen TSH-Wert von ≥ 2,5 mIU/l als Frauen in der Gruppe mit schwerer männlicher Infertilität (27 % vs. 13,5 %).
- Querschnittstudie.
- Kohortendaten aus einem Patientendatenbankregister in einem großen universitären Gesundheitssystem.
- Aufgenommen wurden Frauen mit Infertilität seit ≥ 1 Jahr, regelmäßigen Menstruationszyklen und normalen Laborwerten (n = 239).
- Die Kohorte wurde aufgeteilt in eine Gruppe mit ungeklärter Infertilität (n = 187) und eine Gruppe mit schwerer männlicher Infertilität (Kontrollgruppe) (n = 52).
- Finanzierung: Zuschüsse des NIH; Claflin Distinguished Scholar Award.
- Bei 10 %–30 % der Paare, die an Infertilität leiden, wird eine ungeklärte Infertilität diagnostiziert.
- Leichte Anomalien in der Schilddrüsenfunktion können zur ungeklärten Infertilität beitragen.
- Es gibt keine eindeutige Übereinstimmung bezüglich der Definition einer subklinischen Hypothyreose (die National Academy of Clinical Biochemistry setzt die obere Normgrenze des thyreoidstimulierenden Hormons [TSH] bei 2,5 mIU/l fest).
- Eine Behandlung der subklinischen Hypothyreose bei Frauen mit ungeklärter Infertilität sollte evaluiert werden.
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