Ein Viertel der Patienten unter Immuntherapie können eine akute Niereninsuffizienz entwickeln

  • Baker ML & al.
  • J Immunother Cancer

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine neue Studie weist darauf hin, dass die akute Niereninsuffizienz (acute kidney injury, AKI) häufiger als gedacht ist und bei einem Viertel der Patienten auftreten kann, die eine Immuntherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung erhalten.

Warum das wichtig ist

  • AKI ist eine bekannte Komplikation bei Patienten, die eine Immuntherapie erhalten, mit einer gemeldeten Inzidenz von 2% bis 3% in klinischen Studien und bis zu 17% in bisherigen Real-World-Studien.

Studiendesign

  • Die Forscher überprüften an einem einzelnen Zentrum die Daten von 2207 Patienten, die zwischen Februar 2013 und Januar 2019 mit einer von 6 Immuntherapien (Ipilimumab, Nivolumab, Pembrolizumab, Durvalumab, Atezolizumab oder Tremelimumab) behandelt wurden.
  • Finanzierung: National Institutes of Health.

Wesentliche Ergebnisse

  • 549 (25%) Patienten entwickelten innerhalb eines Jahres nach Beginn der Immuntherapie eine AKI.
  • Diese Patienten, die eine AKI entwickelten, waren häufiger älter und hatten mit größerer Wahrscheinlichkeit Hypertonie und eine chronische Nierenerkrankung.
  • 617 (28%) Patienten verstarben innerhalb eines Jahres nach Behandlungsbeginn, und diese Patienten hatten häufiger eine Erkrankung im Stadium IV.
  • Patienten mit AKI hatten ein signifikant höheres Mortalitätsrisiko verglichen mit jenen ohne AKI (HR 3,11; 95% KI 2,55-3,80).
  • Unter den Patienten mit AKI wiesen diejenigen mit einer akuten interstitiellen Nephritis (AIN) bessere Überlebensergebnisse als jene ohne AIN auf.
  • Auch nach Bereinigung um AKI-Stadium und -Dauer blieb AIN unabhängig mit einem geringeren Mortalitätsrisiko assoziiert.

Einschränkungen

  • Retrospektives Design.
  • Daten einer einzigen Einrichtung.