Ein Mann mit Schluckbeschwerden und einem auffälligen Kontrastmittel-CT
- Dr. med. Thomas Kron
- Patienten-Fall
Kernbotschaften
Dysphagien sind ein häufiges und oftmals unterschätztes Problem; betroffen sind unter anderen oft Tumor-Kranke und Patienten mit neurologischen Erkrankungen, etwa Demenz-Erkrankungen, ALS oder auch MS. Eine eher seltene Ursache haben US-Ärzte bei einem 59-jährigen Mann entdeckt.
Der Patient und seine Geschichte
Der 59-Jährige stellte sich im Krankenhaus vor wegen Beschwerden in der Brust beim Schlucken und dem Gefühl, dass feste Nahrung in der Brust „stecken bleibt". Der Patient hatte einen bekannten Bluthochdruck und gab an, bei körperlicher Anstrengung an Dyspnoe zu leiden. Fragen nach Orthopnoe, Schwindel und Ödemen der unteren Extremitäten habe er verneint, berichten die US-Ärzte um Basel Abdelazeem (Internal Medicine Department, McLaren Health Care Corp, Flint).
Die Befunde
- Blutdruck: 250/130 mmHg
- Atemgeräusche bei der Auskultation beidseitig leicht abgeschwächt, sonst unauffällig
- Troponin I zunächst 4,65ng/L (0,00-0,06ng/L), dann Anstieg auf 32,6ng/L
- EKG: unauffällig
- Ösophago-Gastroduodenoskopie: unauffällig
- CT mit Kontrastmittel: unspezifische Verengung der supraglottischen Atemwege ohne jegliche Masse oder Flüssigkeitsansammlung; ausserdem retroösophageale/retrotracheale aberannte rechte Arteria subclavia
- Koronarangiographie: proximaler Verschluss der linken Zirkumflexarterie (Therapie Stent-Implantation)
Diagnose: Ursache der Dysphagie war nach Angaben der Autoren eine sogenannte Arteria lusoria (aberrante rechte Subclavia-Arterie)-
Diskussion
Bei der Arteria lusoria handelt es sich um eine atypisch verlaufende rechte Arteria subclavia, die aus dem Aortenbogen entspringt und hinter dem Ösophagus nach rechts zieht. In selteneren Fälle kann die Arteria lusoria auch vor dem Ösophagus verlaufen. Die Prävalenz der aberannten Arterie beträgt in der Allgemeinbevölkerung 0,5 bis 2,5 Prozent. In der Regel ist sie asymptomatisch; sie kann aber mit Brustschmerzen und Schluckbeschwerden (Dysphagia lusoria) einhergehen. Die Behandlung erfolgt in der Regel symptomatisch (Protonenpumpenhemmer, Alkohol- und Nikotin-Abstinenz); es kann jedoch auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.
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