ECDC veröffentlicht neue Warnung vor möglichem Anstieg der Mpox-Fälle

  • Liz Scherer
  • Medizinische Nachrichten
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Der Juni ist der Beginn von Sommerfestivals und der Reisesaison, und in Europa wird der Pride Month begangen, was Anlass zu den jährlichen Warnungen zur Notwendigkeit gibt, Maßnahmen zur Vorbeugung von Hautkrebs zu ergreifen und Tetanus-Nachimpfungen auf dem neuesten Stand zu halten. Aber die diesjährige Saison hält auch eine wichtige Botschaft für Ärzte und Ärztinnen bereit: Sprechen Sie mit Ihren Patienten über Strategien zur Vorbeugung von Mpox (vormals als Affenpocken bezeichnet) und sorgen Sie für ihre Sicherheit, bevor sie an den Festivals teilnehmen oder an Bord eines Flugzeugs gehen.

Um Gesundheitsfachkräfte bei diesen Bemühungen zu unterstützen, haben das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und das Regionalbüro für Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein aktualisiertes Merkblatt veröffentlicht, das Epidemiologie, klinische Merkmale, Diagnose, Behandlung, Infektionskontrolle und Maßnahmen zum persönlichen Schutz/zur Vorbeugung von Mpox beschreibt.

Das ECDC merkte an, dass das Gesamtrisiko für Mpox bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), zwar weiterhin mäßig und für die breitere Bevölkerung niedrig ist, dennoch aber bei medizinischen Fachkräften und Patienten gleichermaßen erhöhte Wachsamkeit geboten ist.

Studien zum letztjährigen, länderübergreifenden Mpox-Ausbruch, der im Mai 2022 begann, zeigten eine Inkubationszeit von 7 bis 8 Tagen, obwohl auch kürzere Zeiträume (2 bis 4 Tage) beobachtet wurden und wahrscheinlich das Ergebnis einer direkten Virusinokulation durch sexuelle Übertragung waren. Neue Evidenz deutet darauf hin, dass infizierte Personen bis zu 4 Tage vor Einsetzen der Symptome Mpox übertragen können. Zwischen 1,3 % und 6,5 % der infizierten Personen sind asymptomatisch, wenngleich die Bedeutung von asymptomatischen Fällen bei der Übertragung laut ECDC noch nicht geklärt ist.

Medizinischen Fachkräften wird geraten, persönliche Schutzmaßnahmen anzusprechen. Dazu gehören Impfung, sichererer Geschlechtsverkehr („Safer Sex“), Gespräche über Mpox mit Sexualpartnern und regelmäßige Überprüfung auf Symptome (z. B. Ausschlag mit Blasen, der um den Mund herum, am After oder an den Genitalien beginnt, rektale Entzündung und Schmerzen, geschwollene Lymphknoten und Fieber). Patienten sollte geraten werden, ärztlichen Rat einzuholen, wenn sie wissen oder vermuten, dass sie Kontakt zu einer infizierten Person hatten.

Zu den Risikopopulationen gehören MSM, Personen mit mehreren und häufigen anonymen sexuellen Kontakten, die rezeptiven Analverkehr betreiben, sowie Personen, die mit infektiösen Personen interagieren, einschließlich medizinisches Personal, Personen, die im selben Haushalt wohnen, Sexualpartner, Sexarbeiter und Laborpersonal. Haustiere sind ebenfalls gefährdet, sodass Personen mit Mpox direkten Kontakt vermeiden sollten, bis ihr Ausschlag vollständig abgeheilt ist.

Zu den neueren Hinweisen gehört, dass alle potenziellen Spender von Substanzen menschlichen Ursprungs (Organe, Blut usw.) sorgfältig in Bezug auf engen Kontakt mit bestätigten oder vermuteten Fällen, infizierten Tieren oder Reisen in betroffene Gebiete befragt werden sollten. Asymptomatische Spender mit bestätigtem oder vermutetem Kontakt sollten für mindestens 21 Tage nach der letzten Exposition auf Abstand gehalten werden. 

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