ECDC drängt auf Impfungen bei vertriebenen Ukrainern, insbesondere gegen COVID-19, Masern, Polio

  • European Centre for Disease Prevention and Control
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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) fordert Allgemeinmediziner, die in an die Ukraine grenzenden EU-Ländern tätig sind, bei vertriebenen Personen (insbesondere Kindern), deren Situation die Anfälligkeit für die Entwicklung bestimmter Infektionskrankheiten erhöht, auf übertragbare und durch Impfungen vermeidbare Krankheiten zu achten.

Warum das wichtig ist

  • Innerhalb von 14 Tagen nach der Ankunft sollten jegliche Anstrengungen durchgeführt werden, um eine Impfabdeckung gegen Poliomyelitis (bei Kindern im Alter von < 6 Jahren), Masern (Alter: ≥ 9 Monate), COVID-19 (je nach Alter und Richtlinien des Gastlandes mRNA-Impfstoff oder andere Grundimmunisierung anbieten) sowie Diphtherie, Tetanus, Pertussis (DTaP-IPV-Impfstoff) mit/ohne Haemophilus-influenzae-Typ-B-Komponente (≥ 2 Monate) gemäß der länderspezifischen Empfehlungen sicherzustellen.
  • Leicht übertragbare Infektionen, die mit potenziell schwerwiegenden Ergebnissen assoziiert sind, sollten bevorzugt adressiert werden.
  • Unerwünschte Ereignisse sollten überwacht und entsprechend gemeldet werden.
  • Eine kontinuierliche Versorgung chronischer Erkrankungen und/oder zuvor diagnostizierter Erkrankungen (z. B. Tuberkulose, HIV, Hepatitis) sollte bedacht werden.
  • Siehe Differentialdiagnosen

Wichtigste Punkte

  • Die Empfehlungen der ECDC basieren auf dem Rahmenwerk der „5Cs“: Vertrauen (confidence), Barrieren in der Ausführung (constraints), Risikowahrnehmung (complacency), Ausmaß der Informationssuche (calculation) und Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft (collective responsibility).
  • Während leicht übertragbaren Infektionen Priorität eingeräumt werden sollte, sollten andere Impfungen in Abhängigkeit von den Lebensbedingungen, Jahreszeiten, Epidemiologie und dem Gastland in Betracht gezogen werden, darunter Hepatitis B (mit/ohne Screening), invasive Meningokokken-Erkrankung, Varizellen, invasive Pneumokokken-Erkrankung und Influenza.
  • Bei Personen, die mit Trauma-bedingten Wunden vorstellig werden, wird Wachsamkeit bezüglich Multiresistenzen empfohlen, insbesondere bei gramnegativen Bakterien.