EASL-HCV 2018 — Noch viele Hürden im klinischen HCV-Umfeld in Mittel- und Osteuropa

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Kernbotschaften

  • Die Diagnose- und Behandlungsraten sind in den meisten mittel- und osteuropäischen Ländern nach wie vor niedrig. Hier sind deutliche Verbesserungen erforderlich, um die Zielvorgaben der WHO für eine weltweite HCV-Eradikation bis zum Jahr 2030 umzusetzen.

Relevanz

  • Schätzungen zufolge leben von den 10,2 Millionen HCV-infizierten Personen in Europa 7,9 Millionen (77,4 %) in Mittel- und Osteuropa.
  • Damit nimmt diese Region Platz 3 in der Rangliste der am stärksten betroffenen Regionen weltweit ein.

Kernpunkte

  • Die HCV-Prävalenz nimmt in Richtung Osten stetig zu.
  • Die Diagnose- und Behandlungsraten für HCV liegen in Mittel- und Osteuropa unter denen westeuropäischer Länder.
  • Die Übertragung durch die Injektion von Drogen nimmt zu, auch aus dem Mangel an Maßnahmen zur Schadensbegrenzung.
  • In allen Ländern Mittel- und Osteuropas wird die antivirale Therapie von Fachärzten verordnet.
  • Die Kosten für die antivirale Therapie werden zwar in allen Ländern Mittel- und Osteuropas übernommen. Dagegen gibt es aber große Unterschiede in der Gesundheitspolitik zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern.
  • Zwar gab es ab Januar 2018 in allen EU-Ländern Mittel- und Osteuropas mindestens 2 Therapien mit direkt wirkenden antiviralen Mitteln (DAA), in 7 von 11 Ländern kamen aber weiterhin Interferon-Therapien zum Einsatz.
  • Mit Ausnahme von Bulgarien und Polen gibt es in allen mittel- und osteuropäischen Ländern Mindestanforderungen für das Fibrosestadium (Staging), damit die Kosten für eine DAA-Therapie übernommen werden.
  • In Kroatien, Ungarn, Slowenien und Rumänien sind Alkohol- und Drogenabhängige von einer Übernahme der DAA-Kosten ausgenommen.
  • In Nicht-EU-Ländern Mittel- und Osteuropas gilt der Ausschluss einer Übernahme der DAA-Kosten nicht nur für Menschen, die Drogen injizieren, sondern häufig auch für Patienten mit einem Fibrosestadium unter F3 und F4.
  • In der Ukraine, Weißrussland und Mazedonien werden DAAs in spendengestützten Programmen bereitgestellt.
  • „Buyers Clubs“ sind für Generika keine Seltenheit.

Von Robert Davies und Sarah Stinnissen.