EASL-HCV 2018 — Community Care: Wenn die Behandlung zum Patienten kommt

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Kernbotschaften

  • Die Zukunft der Versorgung von HCV-Infizierten liegt in der Gemeinschaft und wird von denen getragen, die täglich mit den Betroffenen zu tun haben.

Relevanz

  • Die „Behandlungskaskade“ für chronische HCV-Infektionen weist zwischen Diagnose und Behandlung einen ausgeprägten Verlust von Patienten auf.
  • Durch patientennahe Behandlungsangebote können Barrieren wie z. B. Stigmatisierung, Angst, Unnachgiebigkeit, Distanz, Reisekosten und Ignoranz abgebaut werden.

Kernpunkte

  • Kliniken könnten Außenstellen in die Gemeinschaften verlegen. Dazu könnten gemeinschaftsbasierte Gesundheitszentren, mobile Versorgungseinheiten und der Zusammenschluss mit Suchthilfe-Einrichtungen in Betracht gezogen werden.
  • Mit dem Paradigmenwechsel von der Interferon-Therapie hin zu direkt wirkenden antiviralen Mitteln (DAA) ist auch eine Änderung der Therapiemodelle erforderlich.
  • „Das beste“ Modell gibt es nicht. Vielmehr sollte die optimale Vorgehensweise an die Umstände vor Ort angepasst werden.
  • Die HCV-Behandlung kann nicht allein von der Allgemeinmedizin geschultert werden. Hier ist die Unterstützung durch die Telemedizin, Mehrkanalnetzwerke und virtuelle, multidisziplinäre Teams gefragt.
  • Als vielversprechenden Ansatz bieten sich hier Suchthilfezentren an.
  • Unveröffentlichte Daten einer Pilotstudie haben gezeigt, dass 100 % der HCV-positiven Patienten nach Trockenbluttests einer von Apothekern geleiteten Versorgung zugeführt wurden.
    • Die damit verbunden Kosten betrugen 336 USD für die durch Apotheker geleitete Behandlung und 1316 USD für die durch Pflegekräfte geleitete Behandlung.
  • Ein Vergleich der durch Apotheker geleiteten Behandlung mit der durch Pflegekräfte geleiteten Behandlung wird derzeit im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Phase-3-Studie (SuperDOT-C) anhand von 1800 HCV-infizierten Methadon-Benutzern durchgeführt.
    • Die Zwischenergebnisse zeigen, dass in der Gruppe der durch Apotheker geleiteten Behandlung im Vergleich zur Gruppe der durch Pflegekräfte geleiteten Behandlung fast doppelt so viele Patienten einer Behandlung zugeführt wurden.
    • Qualitative Daten legen nahe, dass sich die Patienten bei Tests und Behandlung in der Apotheke wohler fühlen, sodass eine Therapieadhärenz wahrscheinlich ist.

Von Robert Davies und Sarah Stinnissen.