Erkenntnis
- Eine unzureichende Testhäufigkeit ist bei deutschen Anwendern der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) weit verbreitet.
- Die Kostendeckung von PrEP könnte die PrEP-Nutzung verbessern und erfordert weitere Untersuchungen.
Warum das wichtig ist
- Regelmäßige Tests auf HIV und sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind für den sicheren Einsatz von HIV-PrEP erforderlich.
Studiendesign
- PraPP-Studie (WAVE 1; 24. Juli bis 1. November 2018): anonyme Onlineumfrage, verfügbar in 6 Sprachen.
- PrEP-Anwender (n = 2.118) rekrutiert in Deutschland über Dating-Apps mit Geolokation für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), eine Website einer Gemeinschaft sowie über anonyme Kontrollstellen für HIV/Geschlechtskrankheiten.
- Ergebnis: unzureichende Abstände zwischen Untersuchungen (> 3 Monate für HIV und > 6 Monate für STI).
- Univariate logistische Regression zur Beurteilung von demografischen/ökonomischen, medizinischen und auf das Sexualverhalten bezogenen Risikofaktoren.
Wesentliche Ergebnisse
- Studienpopulation: medianes Alter von 38 Jahren, zu 80,83 % männlich, PrEP-Einnahme bei 44,33 % seit > 6 Monaten.
- 87,1 % der 1.834 Teilnehmer gaben an, während der PrEP-Anwendung getestet worden zu sein (beliebiger Test: HIV/STI/Nierenfunktion); 11,0 % gaben an, sich keinen Tests unterzogen zu haben.
- Von den unter PrEP getesteten Teilnehmern gaben 15,5 % bzw. 8,5 % eine unzureichende Häufigkeit der Tests auf HIV bzw. eine STI an.
- Faktoren im Zusammenhang mit der ungenügenden Häufigkeit von Tests auf HIV sowie Geschlechtskrankheiten: bedarfsabhängiger oder zeitweiliger Einsatz von PrEP, 1–10 Partner für Analverkehr innerhalb der letzten 6 Monate, immer Anwendung eines Kondoms.
- Der Hauptrisikofaktor im Zusammenhang mit unzureichenden Tests: keine Tests vor Beginn der PrEP.
- Der Bezug von PrEP aus inoffiziellen Quellen und Kontrollstellen ohne ärztlichen Dienst wurden mit unzureichenden HIV-Tests assoziiert.
- Die Bezahlung von Tests aus der eigenen Tasche wurde mit unzureichenden Tests auf Geschlechtskrankheiten assoziiert.
- WAVE 2 wurde bereits durchgeführt (Analysen laufen), WAVE 3 ist für 2020 geplant.
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