Die meisten Patienten mit Typ-2-Myokardinfarkt weisen eine Erkrankung der Koronararterien oder des linken Ventrikels auf

  • Bularga A & al.
  • Circulation

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die meisten Patienten mit einem Typ-2-Myokardinfarkt (MI) weisen eine nicht diagnostizierte koronare Herzkrankheit (KHK), eine Herzerkrankung oder beides auf.
  • Die Autoren schlagen vor, bei diesen Patienten eine Koronarangiographie und eine Echokardiographie in Betracht zu ziehen.

Warum das wichtig ist

  • Ein Typ-2-MI ist das Ergebnis eines Ungleichgewichts zwischen Sauerstoffversorgung und -bedarf, nicht einer Atherothrombose.
    • Die verschiedenen Ätiologien umfassen Tachykardie, Hypotonie, Koronarembolie oder Koronararteriendissektion.
    • Der Folgeverlauf ist ungünstig.
  • Nur wenige Fälle werden von Kardiologen behandelt oder zur Abklärung einer KHK oder Herzerkrankungen einer Bildgebung unterzogen.

Wesentliche Ergebnisse

  • Nach einer Bildgebung wurden 7 Patienten zu Typ-1- oder Typ-4b-MI oder zu einer akuten Myokardschädigung umklassifiziert.
  • Die anderen 93 Patienten:
    • Medianer Troponinspiegel bei Vorstellung: 195 ng/l (Interquartilbereich [IQR]: 62–760 ng/l)
    • Medianer Troponinspiegel bei Wiederholung: 1.165 ng/l (IQR: 277–3.782 ng/l) 
    • 68 % der Patienten wiesen eine KHK auf (obstruktiv bei 30 %), 60 % davon waren zuvor nicht diagnostiziert worden.
    • 42 % der Patienten wiesen ein für einen Infarkt typisches Muster der späten Gadolinium-Anreicherung auf und 30 % hatten regionale Wandbewegungsstörungen.
    • 34 % der Patienten wiesen eine linksventrikuläre systolische Dysfunktion (LVSD) auf, 84 % davon waren zuvor nicht diagnostiziert worden. 
  • Bei nur 1/10 Patienten waren sowohl die koronare als auch die kardiale Bildgebung unauffällig.
  • Nur wenige Patienten erhielten evidenzbasierte KHK- oder LVSD-Behandlungen.

Studiendesign

  • Prospektive, monozentrische Studie DEMAND-MI (n = 100)
  • Patienten, bei denen ein Typ-2-MI diagnostiziert wurde, unterzogen sich einer koronaren und kardialen Bildgebung.
  • Ergebnisse: Prävalenz einer atherosklerotischen KHK
  • Finanzierung: British Heart Foundation

Einschränkungen

  • Besonders kranke oder komorbide Patienten wurden ausgeschlossen, Selektionsbias ist wahrscheinlich.