Die Knochenmineraldichte von HIV-positiven Frauen ist deutlich reduziert
- Dr. med. Thomas Kron
- Medical News
Assoziationen zwischen zirkulierendem Sklerostin und Knochenmineraldichte (BMD) könnten laut einer im Fachblatt „Bone Reports“ veröffentlichten Querschnittsstudie darauf hindeuten, dass HIV eine Veränderung der Osteozyten-Funktion induziert.
Sklerostin, ein aus Knochen stammender Antagonist des Wnt/β-Catenin-Weges, unterdrückt den Knochenumbau und ist positiv mit der Knochendichte assoziiert. Darüber hinaus sind bestimmte antiretrovirale Therapien (ART) mit einem Verlust an Knochenmasse verbunden.
Die Daten stammen aus einer Subanalyse mit HIV-positiven Frauen (n = 137), die an der Women's Interagency HIV Study (WIHS) teilnahmen, und mit demografisch übereinstimmenden HIV-negativen Frauen (n = 83). Die Frauen waren 40 bis 60 Jahre alt. Die kumulative ART-Exposition wurde nach Klassen kategorisiert. Unterschieden wurde zudem zwischen Frauen in der frühen Prämenopause und Frauen in der Postmenopause.
Die primären Endpunkte waren BMD, gemessen durch DXA-Scans an der Lendenwirbelsäule, der gesamten Hüfte, dem Schenkelhals sowie dem distalen und ultradistalen Radius, sowie zirkulierende Plasma-Sklerostinspiegel. Quantitative Korrelationen wurden auch zwischen Sklerostin mit C-Telopeptid des Kollagens Typ 1 (CTX), N-terminalem Propeptid des Prokollagens Typ 1 (P1NP), Interleukin-6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor Alpha (TNFα) berechnet.
HIV-positive Frauen hatten an allen ossären Mess-Stellen eine signifikant geringere BMD als HIV-negative Frauen. Bei den zirkulierenden Sklerostinspiegeln gab es keinen Unterschied. Sklerostin war an allen Mess-Stellen sowohl in univariaten als auch in multivariaten Modellen (angepasst für HIV-Status, Alter, BMI und Ethnie) positiv mit der Knochendichte assoziiert, obwohl die Assoziationskoeffizienten bei HIV-positiven Frauen abgeschwächt waren. Sklerostin war negativ mit CTX und positiv mit TNFα assoziiert, jedoch nicht mit P1NP und IL-6.
Die Assoziationen zwischen kumulativem TDF (Tenofovirdisoproxilfumarat) und BMD waren an der LWS und am ultradistalen Radius statistisch signifikant; keine ART war statistisch mit Sklerostinspiegeln assoziiert.
Die Autoren schließen aus ihren Daten, dass Aktivatoren des Wnt/β-Catenin-Signals im Knochen ein therapeutischer Ansatz bei alternden Personen seien könnten.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise