Die doppelte Impfkampagne
- Presseagentur Gesundheit (pag)
- Medizinische Nachricht
Berlin (pag) – Die Hausärzte bereiten sich auf eine neue Impfkampagne gegen die derzeit vorherrschenden Corona-Varianten und gegen Influenza vor, stecken mitunter schon mittendrin. „Wir schaffen das wieder!“, verkündet Ulrich Weigeldt, scheidender Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, auf einer Pressekonferenz anlässlich des diesjährigen Hausärztetags.
Die neue Impfkampagne bedeute großen Beratungsaufwand in den Praxen, hält Weigeldt fest. Schließlich stehen neben den bisherigen Corona-Impfstoffen nun zwei neue Boostervakzine gegen die Varianten BA.1 und gegen BA.4/BA.5 zur Verfügung. Probleme bereiteten die Lieferverzögerungen, vor allem wenn es vorher „vollmundige Erklärungen“ gebe, leistet sich Weigeldt einen kleinen Seitenhieb in Richtung des Gesundheitsministers Prof. Karl Lauterbach (SPD). Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission erwartet Weigeldt am 16. September. Der Vorsitzende des Hausärzteverbands in Schleswig-Holstein, Dr. Jens Lassen, bestätigt, dass die Nachfrage nach dem BA.4/BA.5-Impfstoff bereits da ist. Beide raten zum simultanen Impfen gegen Corona und gegen Influenza. Das biete sich an, weil es sich um die gleiche Zielgruppe handelt: ältere und vorerkrankte Menschen. Der große Plan: Zwei Drittel der Über-60-Jährigen gegen Grippe impfen.
Sorgen bereitet den Hausärzten die Digitalisierung des Gesundheitswesens. „Wir müssen zu Lösungen kommen, die in der Versorgung helfen“, fordert Weigeldt. Das versprach eigentlich das E-Rezept. In Lassens Bundesland sollte der Roll-out starten. Das Verfahren habe tatsächlich die Arbeit erleichtert. Die Kassenärztliche Vereinigung entschied sich allerdings für die E-Mail-Lösung bei der Übertragung der Verordnung. Daraufhin meckerte der Landesdatenschutz. Die anderen Möglichkeiten seien aber keine Alternative, findet Lassen: Der Ausdruck mit QR-Code habe wenig mit Digitalisierung zu tun, die E-Rezept-App der gematik nutze so gut wie keiner. Die KV stieg schließlich noch vor dem offiziellen Start aus dem Roll-out aus. „Es wird etwas in die Praxen ausgerollt, was nur halbfertig ist“, klagt Lassen.
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