Diabetes und Adipositas schwächen das Ansprechen auf COVID-19-Impfstoffe
- Miriam E. Tucker
- Studien – kurz & knapp
Erkenntnis
- Bei Patienten mit Diabetes oder Adipositas besteht einen Monat nach einer zweiten COVID-19-Impfstoffdosis ein höheres Risiko für ein schwaches Ansprechen auf den Impfstoff.
- Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und/oder Adipositas könnten zusätzliche Auffrischungsimpfungen von Vorteil sein.
- Patienten mit zusätzlichen Komorbiditäten, die mit einem schwachen Ansprechen assoziiert sind, wie chronische Nierenkrankheiten (CKD) oder hohe HbA1c-Werte, sollten nach der Impfung einer serologischen Kontrolle unterzogen werden.
Warum das wichtig ist
- Sowohl Adipositas als auch Diabetes werden mit schwereren Verläufen von COVID-19 in Verbindung gebracht.
Studiendesign
- Vergleich von Patienten mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes (n = 390), Adipositas ohne Diabetes (n = 357) und Kontrollpatienten (n = 573), die ab Ende Dezember 2020 zwei Impfstoffdosen erhalten und keine vorherige COVID-19-Infektion hatten und negativ auf Anti-Nukleokapsid-Antikörper waren.
- Finanzierung: Französische Regierungsministerien.
Wesentliche Ergebnisse
- Nach der zweiten Impfstoffdosis wurde bei 94,1 % der Patienten mit Diabetes gegenüber 99,7 % der Kontrollpatienten (p < 0,0001) eine Serokonversion von IgG-Antikörpern gegen das SARS-CoV-2-Spike-Protein (Sabs) und bei 93,8 % gegenüber 99,1 % (p < 0,0001) eine Serokonversion von Antikörpern gegen die rezeptorbindende Domäne (RBD) erreicht.
- Einen Monat nach der zweiten Dosis war ein schwaches Ansprechen (Sabs < 264 Bindungsantikörpereinheiten/ml) bei Patienten mit Diabetes signifikant häufiger als bei Patienten mit Adipositas oder Kontrollpatienten (12,3 % vs.. 5,6 % und 3,5 %; p < 0,0001).
- In einer multivariaten Analyse waren unabhängige Prädiktoren für ein schwaches Ansprechen auf den Impfstoff CKD (aOR: 6,88; p = 0,005) und HbA1c ≥ 7,5 % (3,92; p = 0,018).
- Ein BMI von ≥ 40 kg/m2 war mit einem höheren Ansprechen auf den Impfstoff assoziiert (aOR: 0,10; p = 0,040) als ein BMI von < 40 kg/m2.
- CKD war mit nichtreaktiven Anti-RBD-Antikörpern assoziiert (aOR: 22,38; p < 0,001).
- Bei 94,4 % der Patienten mit Adipositas gegenüber 99,7 % der Kontrollpatienten (p = 0,001) wurde nach der zweiten Impfstoffdosis eine Sabs-Serokonversion und bei 96,9 % gegenüber 99,1 % (p = 0,012) eine RBD-Serokonversion erreicht.
- In einer multivariaten Analyse wurden keine signifikanten Prädiktoren für Adipositas gefunden.
Einschränkungen
- Es wurde nur das frühe humorale Ansprechen auf COVID-19-Impfstoffe untersucht, nicht das zelluläre Ansprechen.
- Einige Patienten hatten möglicherweise eine asymptomatische SARS-CoV-2-Infektion.
- Die Wirkung der Behandlungen wurde nicht berücksichtigt.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise