Dexamethason reduziert krebsbedingte Dyspnoe nicht

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
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Dexamethason reduziert die Intensität oder die Beschwerden bei Atemnot nicht wirksamer als Placebo und ist mit einem häufigeren Auftreten von unerwünschten Ereignissen verbunden. Dies geht aus den Ergebnissen der Studie Alleviating Breathlessness in Cancer Patients with Dexamethasone (ABCD) hervor, die in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurde.

Die Autoren der Studie erklärten: "Kortikosteroide werden häufig zur Behandlung von Dyspnoe bei Krebspatienten verschrieben, aber ihre Risiken und ihr Nutzen sind sehr umstritten. Die klinischen Praxisleitlinien der American Society of Clinical Oncology und der European Society of Medical Oncology unterstützen beide den Einsatz von Kortikosteroiden bei ausgewählten Patienten mit krebsbedingter Dyspnoe".

Die Forscher führten die parallelarmige, doppelblinde, randomisierte und kontrollierte ABCD-Studie durch, die bisher größte randomisierte und kontrollierte Studie, die die Wirkung von Kortikosteroiden auf krebsbedingte Dyspnoe untersuchte.

Insgesamt 85 der 128 eingeschlossenen Patienten wurden randomisiert der Gruppe mit 4 mg Dexamethason zweimal täglich und 43 Patienten der Placebogruppe zugewiesen. Da die Studie das Futility-Kriterium erfüllte, wurde die Rekrutierung nach der zweiten vorgeplanten Zwischenanalyse gestoppt.

Kein Vorteil durch Dexamethason

Die mittlere Veränderung der Intensität gemäß numerischer Dyspnoe-Ratingskala vom Ausgangswert bis zum Tag 7 (±2 Tage) betrug in beiden Gruppen -1,6 (p=0,48). Die mittlere Veränderung gemäß numerischer Dyspnoe-Ratingskala vom Ausgangswert bis Tag 14 (p>0,99), die aktivitätsbereinigte Dyspnoe-Intensität (Post-hoc-Endpunkt) von Tag 0 bis Tag 7 (p=0,21) und von Tag 0 bis Tag 14 (p=0,31) sowie die mittleren Dyspnoe-Beschwerden von Tag 0 bis Tag 7 (p=0,97) und von Tag 0 bis Tag 14 (p=0,93) unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen.

Mehr unerwünschte Ereignisse

In der Dexamethason-Gruppe (52,9%) traten häufiger unerwünschte Ereignisse Grad 3 oder höher auf als in der Placebo-Gruppe (16,3%). Bei Patienten in der Dexamethason-Gruppe kam es häufiger zu Krankenhauseinweisungen als bei Patienten in der Placebo-Gruppe. Es traten keine behandlungsbedingten Todesfälle auf.

Die Forscher kamen zu folgendem Schluss: "Angesichts des ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses, das in dieser klinischen Studie festgestellt wurde, wird der Einsatz von hochdosiertem Dexamethason zur Linderung von Dyspnoe bei unselektierten Krebspatienten nicht empfohlen."

Diese Studie wurde vom US National Cancer Institute finanziert.