Der komplexe Zusammenhang zwischen Adipositas und Krebsrisiko

  • Fang Z & al.
  • J Natl Cancer Inst

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Mendelsche Randomisierungsstudien belegen den kausalen Zusammenhang zwischen Adipositas (Body-Mass-Index [BMI] ≥30 kg/m2) und Darm-, Endometrium-, Ovarial-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Speiseröhren-Adenokarzinom.
  • Der BMI zeigt einen umgekehrten Zusammenhang mit Brustkrebs.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse weisen auf einen komplexen Zusammenhang zwischen Adipositas und Krebsrisiko hin.

Studiendesign

  • 204 Meta-Analysen von 2.179 individuellen Schätzungen aus 507 Kohorten- oder Fall-Kontroll-Studien wurden überprüft und die Mendelsche Randomisierung verwendet, um die Beziehung zwischen Adipositas und 12 Krebsarten zu untersuchen.
  • Es wurden ORs für jeden Anstieg des BMI um 5 kg/m2 angegeben.
  • Finanzierung: keine.

Wesentliche Ergebnisse

  • Ein hoher BMI bei Erwachsenen war mit einer höheren OR (95% KI) verbunden für:
    • Ovarialkarzinom: 1,29 (1,03-1,61).
    • Kolorektalkarzinom bei Männern: 1,27 (1,10-1,47).
    • Endometriumkarzinom: 2,06 (1,89-2,21).
    • Pankreaskarzinom: 1,37 (1,10-1,72).
    • Nierenkarzinom: 1,60 (1,47-1,76).
    • Kleinzelliges Lungenkarzinom: 1,28 (1,06-1,55).
  • Adipositas in jungen Jahren war ebenfalls mit einem höheren Risiko für ein kolorektales Karzinom verbunden (OR 1,40; 95% KI 1,16-1,84).
  • Das Risiko für ein Adenokarzinom der Lunge nahm mit einem höheren BMI im Erwachsenenalter ab (OR 0,86; 95% KI 0,77-0,96).
  • Ein höherer BMI war mit einer niedrigeren OR (95% KI) für Brustkrebs verbunden:
    • In jungen Jahren: 0,69 (0,58-0,79).
    • Bei prämenopausalen Erwachsenen: 0,44 (0,31-0,62).
    • Bei postmenopausalen Erwachsenen: 0,57 (0,46-0,71).
  • Für Gallenblasenkarzinom und Kardiakarzinom des Magens, Prostatakarzinom und Multiples Myelom war die Evidenz nicht schlüssig.

Einschränkungen

  • Mögliche Verzerrung durch Störfaktoren.