Demenzrisiko: nach Hörschwierigkeiten fragen!

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Ein subjektiver Hörverlust, über den die Partner berichteten, war bei Erwachsenen mittleren Alters und älteren Erwachsenen mit einem erhöhten Demenzrisiko assoziiert.
  • Ein objektiver Hörverlust, der durch standardmäßige audiometrische Tests beurteilt wurde, war mit einem kognitiven Verfall assoziiert, jedoch nicht mit einem Demenzrisiko.

Warum das wichtig ist

  • Die zentrale auditorische Verarbeitung spielt möglicherweise eine größere Rolle als der periphere auditorische Input.
  • Die Frage nach Hörschwierigkeiten im Alltag könnte den besseren Ansatz zur Ermittlung des Demenzrisikos darstellen.

Studiendesign

  • Prospektive populationsbasierte Studie in den USA mit 1.200 kognitiv gesunden Erwachsenen im Alter von ≥ 50 Jahren (mittleres Alter: 79 Jahre) bei Aufnahme (Mayo Clinic Study of Aging).
  • Das Hörvermögen wurde objektiv (von einem Audiologen in einem schalldämpfenden Stand durchgeführte, formale audiometrische Tests) und subjektiv (durch Befragen der Partner) beurteilt.
  • Wichtigste Ergebnisse: Demenz, kognitiver Verfall
  • Finanzierung: NIH, andere Sponsoren

Wesentliche Ergebnisse

  • Während einer 7,0-jährigen Nachbeobachtung entwickelten 17,3 % der Patienten eine Demenz.
  • Patienten, bei denen die Partner über Hörschwierigkeiten berichteten, die die täglichen Aktivitäten beeinträchtigten, wiesen ein nahezu verdoppeltes Demenzrisiko auf (aHR: 1,95; p < 0,0001).
  • Keiner der beiden objektiven Messwerte eines Hörverlusts, der durchschnittliche Pegel des Reintontests und der Wert des Sprachverständlichkeitstests (der die Sprachdifferenzierung bewertet), beeinflusste das Demenzrisiko signifikant.
  • Die Patienten zeigten jedoch einen stärkeren Rückgang ihrer Z-Scores für globale Kognition, wenn sie einen durchschnittlichen Reinton-Pegel von mehr als 25 dB vs. niedriger (-0,102 vs. -0,048; p < 0,0001) oder einen Wert der Sprachdifferenzierung von weniger als 100 % vs. 100 % (-0,111 vs. -0,061; p < 0,001) aufwiesen.

Einschränkungen

  • Die Verallgemeinerbarkeit auf andere Populationen ist unbekannt.
  • Die meisten Patienten unterzogen sich aufgrund klinischer Bedenken hinsichtlich eines Hörverlusts einer audiometrischen Untersuchung.