Demenz: Mediterrane Ernährung könnte Risiko senken

  • Andrea Hertlein
  • Medizinische Nachrichten
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Kernbotschaften

Eine mediterrane Ernährung - reich an Lebensmitteln wie Meeresfrüchten, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen - kann das Demenzrisiko offenbar um fast ein Viertel senken. Das geht aus einer Studie der Universität Newcastle, England hervor, die kürzlich in BMC Medicine publiziert wurde. Die Reduktion ist dabei unabhängig vom genetischen Risiko.

Dass Ernährung bei der Prävention dementieller Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen könnte, wird schon länger vermutet. Bislang stammten die Daten dazu aus kleinen Kohorten mit wenigen Demenzfällen.

Erstmals Studie an großer Stichprobe 

Wissenschaftler um Oliver Shannon analysierten genetische und ernährungsbezogene Daten von insgesamt 60.298 erwachsenen Personen aus dem gesamten Vereinigten Königreich. Die Forscher bewerteten die Teilnehmenden danach, inwieweit ihre Ernährung den Hauptmerkmalen einer mediterranen Ernährung entsprach. Die Probanden wurden neun Jahre lang beobachtet. Während dieser Zeit traten 882 Fälle von Demenz auf.

Anhand eines Regressionsmodells untersuchten die Wissenschaftler, ob und wie eine mediterrane Kost mit dem Demenzrisiko korrelierte. Sie berücksichtigten dabei ebenfalls das individuelle polygenetische Risiko der einzelnen Personen an Demenz zu erkranken.

Mediterrane Diät reduziert Demenzrisiko um 23 Prozent

In der vorliegenden Studie reduzierte sich das Demenzrisiko bei Personen, die überwiegend mediterrane Kost aßen, um 23 Prozent im Vergleich zu Probanden, deren Ernährungsstil sich davon unterschied. „Unsere Studie legt nahe, dass eine eher mediterrane Ernährung tatsächlich eine Strategie sein könnte, um das Demenzrisiko zu senken“, sagte Erstautor Shannon.

Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler keine signifikante Wechselwirkung zwischen dem polygenetischen Demenzrisiko und den protektiven Effekten der mediterranen Ernährung feststellen. „Die gute Nachricht dieser Studie ist, dass selbst bei Personen mit einem höheren genetischen Risiko eine bessere Ernährung die Wahrscheinlichkeit verringert an Demenz zu erkranken“, betonte Mitautor John Mathers.

Dieses Ergebnis war jedoch nicht in allen Analysen konsistent, räumen die Wissenschaftler ein. Deshalb sei weitere Forschung nötig, welche die Wechselwirkung zwischen Ernährung und Genetik im Hinblick auf das Demenzrisiko bewerten soll.