Daten zur Inzidenzrate der Pneumokokkenerkrankung bei immunsupprimierten Patienten

  • van Aalst M & al.
  • Travel Med Infect Dis

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Eine systematische Auswertung und Metaanalyse in Travel Medicine and Infectious Diseases hat erstmalige Daten über die viel höhere Inzidenzrate der invasiven Pneumokokkenerkrankung (IPD) in Subgruppen immunsupprimierter Patienten im Vergleich zur gesunden Bevölkerung erbracht.

Eine Random-Effects-Metaanalyse von 38 Studien (herausgefiltert aus PubMed und Embase) zeigte eine gepoolte IPD-Inzidenz in der Höhe von 331/100.000 Personenjahren bei Patienten mit HIV in der Spätzeit der antiretroviralen Behandlung in nichtafrikanischen Ländern (95 %-KI: 241,9–452,8) sowie von 318/100.000 in Südafrika (95 %-KI: 258,6–392,1); die Inzidenz lag bei 696 (95 %-KI: 243,5–1.987,3) und bei 812/100.000 (95 %-KI: 555,6–1.185,6) bei Patienten, die sich einer autologen bzw. einer allogenen Stammzellentransplantation unterzogen hatten; sie betrug 414/100.000 bei Patienten nach einer Transplantation eines soliden Organs (95 %-KI: 98,7–1.731,9) und 65/100.000 bei Patienten mit chronischen Entzündungskrankheiten (95 %-KI: 36,8–114,2).

In den Kontrollkohorten gesunder Teilnehmer lag die gepoolte IPD-Inzidenz bei 10/100.000 (95 %-KI: 7,8–13,8).

Die systematische Auswertung der Studien untersuchte die IPD-Raten bei immunsupprimierten Patienten aus 45 Studien, in denen eine IPD-Inzidenz oder -Rate angegeben wurde (definiert als Isolierung des Streptococcus pneumoniae aus einem normalerweise sterilen Bereich).

Da die IPD-Inzidenzraten bei immunsupprimierten Populationen bisher nach Wissensstand der Studienautoren nicht umfassend analysiert wurden, können diese Daten möglicherweise dazu beitragen, eine bessere Begründung für das Priorisieren der Pneumokokkenimpfung in den Subgruppen der immunsupprimierten Patienten zu liefern.