Darmkrebs: Vorsorgezeitraum für Frauen sollte verlängert werden

  • Presseagentur Gesundheit (pag)
  • Medizinische Nachricht
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Berlin (pag) – Neue Forschungsergebnisse zeigen weitreichende Geschlechterunterschiede bei Darmkrebs. Für eine „gendergerechte Therapie“ macht sich Prof. Thomas Schiedeck, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), stark. Denn die Forschungserkenntnisse hätten noch keinen Eingang in aktuelle Strategien gefunden.

 

Zunehmend belegen Studien, darunter auch Resultate großer Register-Studien, einen Einfluss des Geschlechts auf die Vorsorge, Diagnostik und Therapie dieser Krebserkrankungen. „Dennoch haben die Erkenntnisse noch keinen Eingang in aktuelle Strategien gefunden“, stellt Thomas Schiedeck fest. Frauen erkranken deutlich später und an anderen Darmabschnitten. Derzeit endet die krankenkassenfinanzierte Vorsorgeuntersuchung bei Frauen in einem Lebensalter von 75 Jahren. „Die Erkrankungsrate steigt danach aber nochmals an“, betont Schiedeck, der als Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie an den RKH Kliniken Ludwigsburg tätig ist. „Wir finden speziell bei älteren Frauen viele große Tumoren im rechtsseitigen Darm, die bei Darmspiegelung und Stuhltests nicht aufgefallen sind.“ Bei Frauen müsse deshalb das Vorsorgefenster verlängert werden. Bei Männern hingegen beginne die Vorsorge ab dem Alter von 50 Jahren tendenziell zu spät.