Dänische Studie: Kontrolle kardiovaskulärer Risiken bei Typ-1-Diabetes verbessert
- Univadis
- Clinical Summary
Miriam Tucker
Erkenntnis
- Im letzten Jahrzehnt wurde eine ermutigende Verbesserung der kardiovaskulären Risikofaktoren bei Patienten mit Typ-1-Diabetes (T1D) in Dänemark beobachtet.
- Aber nur eine Minderheit erreicht die nationalen und internationalen Behandlungszielwerte für HbA1c, BD und Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Cholesterin.
- Die Anwendung lipidsenkender Medikamente (LLDs) und Antihypertensiva (AHDs) nahm nach 2012 ab.
- Ärzte sollten eine stärkere Aufmerksamkeit und eine aggressivere Einstellung hinsichtlich des kardiovaskulären Risikomanagements bei T1D-Patienten aufbringen.
Warum das wichtig ist
- T1D-Patienten weisen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine fast dreimal höhere Mortalitätsrate auf, hauptsächlich aufgrund der frühen Entwicklung einer kardiovaskulären Erkrankung.
- Die Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen ist bei T1D mindestens so groß wie bei Typ-2-Diabetes, das Management der kardiovaskuläre Risikofaktoren ist jedoch typischerweise weniger aggressiv, da T1D-spezifische Daten fehlen, die Leitlinien weniger klar sind und das Management sich weitgehend auf die Glykämie konzentriert.
Studiendesign
- Die Forscher untersuchten die zeitliche Entwicklung der kardiovaskulären Risikofaktoren und der Muster herzgefäß-protektiver Behandlungen sowie die Inzidenzraten der diabetesbedingten Herzgefäß-Komplikationen in Abhängigkeit von der Exposition gegenüber einer protektiven Behandlung.
- Es wurden Datensätze von 41.630, zwischen 1996 und 2017 in einem landesweiten dänischen Diabetesregister registrierten T1D-Patienten, analysiert.
- Aus anderen landesweiten Gesundheitsregistern wurden Daten zur Bestimmung von kardiovaskulären Risikofaktoren (2010–2017), zum Profil der Verordnung herzgefäß-protektiver Medikamente (1996–2017) sowie zum Verlauf von kardiovaskulären Komplikationen (1977–2017) erfasst.
- Finanzierung: Sanofi-Aventis
Wesentliche Ergebnisse
- Zwischen 2010 und 2017 wurden Verbesserungen bei der Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren bei T1D-Patienten in Dänemark beobachtet.
- Die HbA1c-, LDL-C- und BD-Werte sanken von 2010 bis 2017, wobei die Anteile der Raucher und der Personen mit glykämischer Dysregulation, Dyslipidämie und Hypertonie, geringer waren.
- Zum 1. Januar 2017 wies jedoch ein Fünftel der T1D-Population eine schwere glykämische Dysregulation auf.
- Von 2010 bis 2017 wurden leichte Anstiege der Raten an BMI-Werten von > 25 kg/m2 (Übergewicht/Adipositas) und der Raten an Albumin-Kreatinin-Quotienten im Urin von ≥ 30 mg/g (Albuminurie) sowie eine leichte Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR, beeinträchtigte Nierenfunktion) beobachtet.
- Zum 1. Januar 2017 hatte ein Viertel der T1D-Population eine eGFR von < 60 ml/Minute/1,73 m2 und 54 % waren übergewichtig/adipös.
- Der Anteil an LLD-Behandlungen stieg von 5 % im Jahr 2000 auf 30 % im Jahr 2010, blieb dann gleich und nahm anschließend ab.
- Der Anteil an AHD-Behandlungen stieg von 28 % im Jahr 1996 auf 42 % im Jahr 2010, gefolgt von einem Rückgang.
- Die Raten an Dyslipidämie und Hypertonie waren bei Nichtanwendern von LLDs und AHDs höher als bei Anwendern, und die meisten KV-Komplikationsraten waren bei Nichtanwendern und ehemaligen Anwendern beider Medikamentenklassen höher.
Einschränkungen
- Labormessungen lediglich seit dem Jahr 2010 verfügbar.
- Grund für die Nichtinanspruchnahme, d. h. keine Verordnung oder nicht eingelöste Verordnungen, ist nicht erkennbar.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise