CRC: Lynch-Syndrom-Screening bei über 80-Jährigen nicht gerechtfertigt
- Li D & al.
- Ann Intern Med
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bei einem Alter von über 70–75 Jahren sinkt die diagnostische Genauigkeit des Lynch-Syndrom(LS)-Screenings zum Punkt, an dem es ineffizient ist.
Warum das wichtig ist
- In den Richtlinien wird ein universelles LS-Screening bei Patienten mit neu diagnostiziertem kolorektalem Karzinom (CRC) empfohlen; die Kosteneffizienz und der diagnostische Ertrag sind bei älteren Patienten jedoch nicht genau untersucht worden.
Studiendesign
- Beim US-amerikanischen gemeinnützigen Unternehmen Kaiser Permanente Northern California durchgeführte retrospektive Kohortenstudie mit 3.891 Patienten, bei denen CRC diagnostiziert und die Immunhistochemie(IHC)-Analyse zur Mismatch-Reparatur (MMR) (MMR IHC) durchgeführt wurde.
- Finanzierung: Kaiser Permanente Northern California.
Wesentliche Ergebnisse
- 63 LS-Fälle wurden mithilfe eines universellen Screenings identifiziert: 28 waren ≤ 50 Jahre alt, 18 waren 51–60 Jahre alt, 12 waren 61–70 Jahre alt, 4 waren 71–80 Jahre alt und 1 war > 80 Jahre alt.
- Der diagnostische Ertrag des Screenings betrug 0,72 % (95 %-KI: 0,48 %–1,04 %), wenn die Obergrenze des Cutoff-Werts ein Alter von 50 Jahren war. Der Ertrag stieg mit einem Cutoff von 75 Jahren auf einen Wert von 1,54 % (95 %-KI: 1,18 %–1,98 %) und bei einer Obergrenze von 80 Jahren auf einen Wert von 1,59 % (95 %-KI: 1,22 %–2,04 %) an.
- Mit einer Altersgrenze von 70 Jahren hätte man 7,9 % der LS-Fälle übersehen, aber die Fälle, bei denen eine MMR IHC des Tumors notwendig ist, wären um 38,5 % zurückgegangen. Mit einer Altersgrenze von 80 Jahren hätte man 1,6 % der LS-Fälle übersehen, aber 17,2 % der Patienten hätten keine MMR IHC benötigt.
Einschränkungen
- Retrospektive Studie.
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