COVID-19: STIKO empfiehlt für Kinder ab fünf die Impfung mit einer mRNA-Dosis
- Dr. med. Thomas Kron
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaften
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nun auch gesunden Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren die Impfung gegen COVID-19, und zwar zunächst mit einer mRNA-Impfstoffdosis. Zudem ist die Impfempfehlung für Personen mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und bisher unvollständiger Immunisierung aktualisiert worden. Die aktualisierte Fassung ist im aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“ veröffentlicht.
Eine mRNA-Dosis für gesunde Kinder
Wie die STIKO mitteilt, empfiehlt sie nun Kindern ohne Vorerkrankungen im Alter von 5 bis 11 Jahren zunächst eine Impfstoffdosis, vorzugsweise mit Comirnaty (10 µg). Die Impfung mit Spikevax (50 µg) ist für 6- bis 11-jährige Kinder laut Zulassung ebenfalls möglich. Da zu Spikevax aktuell ausschließlich Sicherheitsdaten aus der Zulassung vorliegen, empfiehlt die STIKO präferenziell die Impfung mit Comirnaty.
Die Impfempfehlung wird vorsorglich ausgesprochen, weil ein erneuter Anstieg von SARS-CoV-2 Infektionen im kommenden Herbst bzw. Winter zu erwarten ist. Die zunächst einmalige Impfung zielt laut der Kommission darauf ab, jetzt eine möglichst gute Basisimmunität aufzubauen. Sollte es zukünftig notwendig sein, den Impfschutz der Kinder zu optimieren, kann dies dann mit einem längeren Impfabstand zwischen 1. und 2. COVID-19 Impfung rasch erfolgen. Durch diesen längeren Impfabstand kann eine bessere Schutzwirkung und ein länger anhaltender Schutz erzielt werden. Auch das Myokarditis-Risiko nach der eventuell später notwendigen zweiten Impfung kann durch einen längeren Impfabstand in dieser Altersgruppe weiter reduziert werden. Insgesamt wird das Risiko einer Myokarditis bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren im Vergleich zu Jugendlichen und Erwachsenen als deutlich geringer eingestuft. Hier die konkreten Empfehlungen zu den Kindern:
- Kinder mit Vorerkrankungen sollen weiterhin eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten.
- Gesunde Kinder, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können, sollen eine Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen bekommen.
- Gesunde Kinder, die bereits eine 2-malige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden.
- Für alle Kinder wird die Frage der Notwendigkeit einer Vervollständigung der Grundimmunisierung bzw. einer Auffrischimpfung im Spätsommer bzw. bei Wiederanstieg der Infektionszahlen erneut bewertet.
Durchgemachte Infektion mit SARS-CoV-2 kein ausreichender Schutz
Die STIKO hat außerdem die Impfempfehlung für Personen mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und bisher unvollständiger Immunisierung aktualisiert. Die Kommission geht davon aus, dass eine durchgemachte symptomatische oder asymptomatische Infektion mit SARS-CoV-2 nicht ausreicht, um spätere COVID-19 Erkrankungen mit bekannten oder neuen Virusvarianten zu verhindern. Untersuchungen zeigen der Kommission zufolge, dass ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung erst durch eine mehrmalige Auseinandersetzung mit dem Spikeprotein des Coronavirus zu erlangen ist. Dies kann durch eine dreimalige Impfung oder durch Impfung vor oder nach einer durchgemachten Infektion (hybride Immunität) erreicht werden. Daher sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden. Für einen ausreichenden Schutz muss zwischen den jeweiligen Ereignissen jedoch ein zeitlicher Mindestabstand bestehen.
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