COVID-19: Schützen medizinische Masken wirklich schlechter als N95-Masken?

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die erste direkte Nichtunterlegenheitsstudie zu medizinischen Gesichtsmasken vs. N95-Atemschutzmasken zur COVID-19-Kontrolle bei medizinischen Fachkräften konnte nicht zu dem Schluss kommen, dass die medizinischen Gesichtsmasken nicht unterlegen waren.
  • Trotzdem konnte die Studie eine Verdoppelung des Risikos bei der Verwendung von medizinischen Gesichtsmasken ausschließen.

Warum das wichtig ist

  • Die Einschränkungen der Studie, einschließlich der großen Unterschiede zwischen den Ländern, bedeuten, dass die „Unsicherheit anhält“, ob die komfortableren und breiter verfügbaren medizinischen Gesichtsmasken die N95-Atemschutzmasken bei der Routineversorgung von COVID-19-Patienten ersetzen können, so ein begleitendes Editorial.

Studiendesign

  • Multizentrische, randomisierte Nichtunterlegenheitsstudie zu medizinischen Gesichtsmasken vs. N95-Atemschutzmasken bei der Routineversorgung von COVID-19-Patienten durch 1.009 medizinischen Fachkräfte über 10 Wochen
  • Vordefinierte Nichtunterlegenheitsgrenze: 5 % absolute Zunahme des primären Endpunktes
  • Primärer Endpunkt: COVID-19-Infektionserkrankung bestätigt durch Reverse-Transkriptase-PCR-Test
  • Finanzierung: Canadian Institutes of Health Research, Weltgesundheitsorganisation, Juravinski Research Institute

Wesentliche Ergebnisse

  • In der Gruppe mit medizinischen Gesichtsmasken infizierten sich 10,46 % vs. 9,27 % in der Gruppe mit N95-Atemschutzmasken (HR: 1,14; 95 %-KI: 0,77–1,69).
  • Eine ungeplante Subgruppenanalyse nach Land ergab große Unterschiede zwischen den Gruppen mit medizinischen Gesichtsmasken und N95-Atemschutzmasken:
    • Kanada: 6,11 % vs. 2,22 % (HR: 2,83; 95 %-KI: 0,75–10,72)
    • Israel: 35,29 % vs. 23,53 % (HR: 1,54; 95 %-KI: 0,43–5,49)
    • Pakistan: 3,26 % vs. 2,13 % (HR: 1,50; 95 %-KI: 0,25–8,98)
    • Ägypten: 13,62 % vs. 14,56 % (HR: 0,95; 95 %-KI: 0,60–1,50)

Einschränkungen

  • Mehrere Änderungen im Prüfplan im Verlauf der Studie
  • Potenzieller Erwerb einer Infektion durch Exposition im Haushalt und im sozialen Umfeld
  • Große Heterogenität zwischen den Ländern
  • Unsicherheit bei den Effektschätzungen
  • Unterschiede in der selbstberichteten Adhärenz
  • Unterschiede zwischen den Ländern bei zirkulierenden Varianten und Impfraten