COVID-19: Neuropsychiatrische Folgeerscheinungen können 2 Jahre lang andauern

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine neue Studie mit fast 1,3 Millionen COVID-19-Fällen findet unterschiedliche Verläufe der Risiken für neuropsychiatrische Folgeerkrankungen: Das Bestehen übermäßiger Risiken für affektive Störungen und Angststörungen endete 2 Monate nach der COVID-19-Diagnose, während die übermäßigen Risiken für kognitive Defizite („Bewusstseinstrübung“), Demenz, Psychosen und Epilepsie oder Krampfanfälle am Ende der 2-jährigen Nachbeobachtung nach wie vor bestanden.
  • Die neuropsychiatrischen Profile bei Kindern unterschieden sich von denen Erwachsener.
  • Die Gesamtprofile wurden durch SARS-CoV-2-Varianten nicht verändert.

Warum das wichtig ist

  • Dies ist die erste Studie, die neuropsychiatrische Folgeerscheinungen für bis zu 2 Jahre nach der COVID-19-Diagnose dokumentiert.
  • Die Ergebnisse sollten Ärzte darin unterstützen, die Folgeerscheinungen zu diagnostizieren und zu behandeln.

Studiendesign

  • Analyse retrospektiver Kohortenstudien aus einem Zeitraum von 2 Jahren, deren anonymisierte Daten aus dem internationalen Netzwerk elektronischer Krankenakten TriNetX extrahiert wurden.
  • Eine Kohorte von 1.284.437 COVID-19-Fällen wurde mit einer Kohorte aus Patienten mit anderen Atemwegsinfektionen über denselben Zeitraum durch Propensity-Score-Matching (1:1) abgeglichen und verglichen.
  • Finanzierung: Oxford Health Biomedical Research Centre (Teil des National Institute for Health and Care Research) und andere Sponsoren

Wesentliche Ergebnisse

  • Die höheren Risiken für häufig auftretende psychiatrische Erkrankungen (affektive Störungen und Angststörungen) sanken 1–2 Monate nach der SARS-CoV-2-Infektion wieder auf die Ausgangswerte.
  • Die Risiken für folgende Erkrankungen waren am Ende der 2-jährigen Nachbeobachtung nach wie vor erhöht: kognitive Defizite, Demenz, Psychosen und Epilepsie oder Krampfanfälle (die HR bewegten sich bei Erwachsenen im Bereich von 1,06 bis 1,88, während sich die HR bei älteren Erwachsenen im Bereich von 1,11 bis 1,82 bewegten).
  • Kinder wiesen innerhalb von 6 Monaten nach der COVID-19-Diagnose Risikowerte auf, die sich von denen Erwachsener unterschieden: Für Kinder wurde kein übermäßiges Risiko für affektive Störungen oder Angststörungen beobachtet, jedoch wiesen sie höhere Risiken für kognitive Defizite, Schlaflosigkeit, intrakranielle Blutungen, ischämische Schlaganfälle, Nerven-, Nervenwurzel- und Plexuserkrankungen, Psychosen und Epilepsie oder Krampfanfälle auf (die HR lagen im Bereich von 1,20 bis 2,16).
  • Die Risikoprofile waren über verschiedene Varianten hinweg ähnlich (Delta und Omikron).

Einschränkung

  • Retrospektives beobachtendes Studiendesign.