COVID-19: Mit Durchbrucherkrankung nach Impfung verbundene Risikofaktoren

  • Brosh-Nissimov T & al.
  • Clin Microbiol Infect

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine schwere COVID-19-Erkrankung und Mortalität tritt  8 Tage nach der zweiten mRNA-Impfstoffdosis selten auf, ist jedoch möglich, insbesondere bei Personen mit multiplen Komorbiditäten.
  • Etwa 1 von 4 Patienten wurde in dieser Studie < 21 Tage nach der zweiten Impfung mit BNT162b2 stationär aufgenommen und war daher nicht vollständig geimpft.
  • Etwa 2 von 3 Patienten wurden speziell aufgrund einer COVID-19-Erkrankung stationär aufgenommen.

Warum das wichtig ist

  • Trotz der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs BNT162b2 könnte ein kleiner Anteil der Empfänger eine COVID-19-Erkrankung entwickeln, die eine stationäre Behandlung erfordert.
  • Eine mögliche COVID-19-Durchbrucherkrankung bei vollständig geimpften Personen unterstreicht die Notwendigkeit einer Nachbeobachtung nach der 2. Dosis, die Verstärkung von präventiven Maßnahmen und möglicherweise eine Nachimpfung bestimmter Patientengruppen.

Wesentliche Ergebnisse

  • 152 Patienten wurden stationär aufgenommen.
  • Medianes Alter: 71,1 Jahre (Bereich: 22–98 Jahre)
  • Gemeinsame Merkmale:
    • Männliches Geschlecht (70 %) 
    • Bewohner von Langzeitpflegeeinrichtungen (25 %)
    • Komorbiditäten (96 %)
    • Immunsuppression (40 %)
  • Mediane Zeit von der zweiten Impfstoffdosis bis zur stationären Aufnahme: 39,5 Tage (Bereich: 8–97 Tage)
  • 82 % wurden ≥ 21 Tage nach der Impfung stationär aufgenommen.
  • Indikation für die Aufnahme:
    • 64 % aufgrund schwerer COVID-19-Erkrankung
    • 16 % zur Gewährung einer Isolation
    • 19 % aufgrund nicht mit COVID-19 in Zusammenhang stehender medizinischer Beschwerden
    • 1 % aufgrund einer spät auftretenden COVID-19-bedingten Komplikation (Thromboembolie)
  • 61 % hatten eine schwere Erkrankung.
  • 22 % verstarben.
  • 12 blieben in stationärer Behandlung.
  • 25 % benötigten eine mechanische Beatmung oder verstarben.
  • Anti-S-IgG-Titer (n = 69): die medianen Titer waren bei schlechten Ergebnissen niedriger, jedoch statistisch nicht unterschiedlich.
  • PCR (n = 45):
    • 89 % mit B.1.1.7-Variante
    • 7 % mit Wildtyp
    • 4 % mit B.1.351-Variante

Studiendesign

  • Retrospektive, multizentrische Kohortenstudie in Israel
  • Finanzierung: Keine

Einschränkungen

  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit
  • Risikofaktoren der Impfstoffe wurden im Studiendesign nicht berücksichtigt.
  • Anti-S-Antikörper-Titer wurden nicht mit dem Schutz in Korrelation gebracht.
  • Kleine Probenanzahl