COVID-19 mit akuter respiratorischer Insuffizienz: Was ist die beste Beatmungsstrategie?

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine verlängerte Beatmung in der Bauchlage (prone position ventilation, PPV) ist bei intubierten COVID-19-Patienten auf der Intensivstation einer intermittierenden PPV überlegen, wie eine große multizentrische retrospektive Kohortenstudie ergab.
  • Die Gesamtmortalität nach 30 Tagen wurde um 52,5 % gesenkt.

Warum das wichtig ist

  • Die optimale Dauer einer PPV bei intubierten COVID-19-Patienten war bisher unbekannt.

Studiendesign

  • Retrospektive Kohortenstudie mit 267 COVID-19-Patienten mit akuter respiratorischer Insuffizienz, die nacheinander in 3 Krankenhäuser des Massachusetts General Brigham in der Region Boston, Massachusetts (11. März–31. Mai 2020) auf die Intensivstation aufgenommen wurden
  • Die Patienten wurden entweder einer verlängerten PPV (≥ 24 Stunden in Bauchlage vor Rückenlage) oder einer intermittierenden PPV (etwa 16 Stunden in Bauchlage mit täglicher Rückenlage) zugewiesen.
  • Primärer Endpunkt: 30-Tage-Gesamtmortalität
  • Finanzierung: keine offengelegt

Wesentliche Ergebnisse

  • Die verlängerte PPV war mit einer um 52,5 % geringeren 30-Tage-Mortalität (aHR: 0,475; p < 0,001) und einer um 36,2 % geringeren 90-Tage-Gesamtmortalität (aHR: 0,638; p = 0,006) assoziiert als die intermittierende PPV.
  • In der Subgruppe der Patienten mit schwerem akutem Atemnotsyndrom vor der PPV (Verhältnis des Partialdrucks des arteriellen Sauerstoffs zum Anteil des eingeatmeten Sauerstoffs von ≤ 150) war eine verlängerte PPV im Vergleich zu der intermittierenden PPV mit einer um 64,3 % geringeren 30-Tage-Mortalität (aHR: 0,357; p < 0,001) und einer um 43,8 % geringeren 90-Tage-Gesamtmortalität (aHR: 0,562; p = 0,008) assoziiert.
  • Patienten, die eine verlängerte PPV erhielten, wurden weniger Drehungen in die Bauchlage und Rückenlage unterzogen (median: 1 vs. 3 Patienten mit intermittierender PPV; p < 0,001).
  • Eine verlängerte PPV war mit einer erhöhten Rate der Komplikation Gesichtsödem (15,3 % vs. 6,4 % mit intermittierender PPV; p = 0,04) und einer niedrigeren Rate der Komplikation Hypotonie bei Drehung in die Bauchlage (1,3 % vs. 7,3 %; p = 0,03) assoziiert.

Einschränkungen

  • Retrospektive Beobachtungsstudie