COVID-19: Löchriger Impfschutz vor Omikron-Variante nach zweimaliger Impfung

  • Michael Simm
  • Studien – kurz & knapp
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Kernbotschaften

Nach 2 Dosen der mRNA-Vakzine BNT162b2 (BionTech/Pfizer) oder 2 Dosen des Totimpfstoffes CoronaVac (Sinovac Biotech) verleiht erst eine 3. (Booster)-Impfung mit BNT162b2 binnen eines Monats eine „akzeptable“ Immunität gegen die derzeit vorherrschende Omikron-Variante von SARS-CoV-2.

Hintergrund

Binnen weniger Monate ist die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 zum weltweit dominierenden Phänotyp geworden. Die zahlreichen Mutationen im Erbgut von Omikron haben wie erwartet zu einer veränderten Infektiosität des Virus gegenüber früheren Varianten geführt und sollten auch Auswirkungen auf den Impfschutz durch etablierte Vakzine haben.

Design

Messung der Serum-Antikörper-Titer mit einem Labortest bei 25 bzw. 30 Personen, die zuvor 2-Mal mit BNT162b2 oder CoronaVac geimpft worden waren, und danach eine Booster-Impfung mit BNT162b2 erhalten hatten.

Ergebnisse

  • Nach 2-maliger Impfung mit entweder BNT162b2 oder CoronaVac fanden die Forscher nur eine geringe neutralisierende Antikörper-Immunität gegen Infektionen mit der Omikron-Variante.
  • Einen Monat nach dem Booster mit BNT162b2 waren die Antikörper-Titer gegen Omikron hoch genug, für einen „akzeptablen“ – also mehr als 50-prozentigen - Schutz vor Omikron.
  • Bei 3-maliger Impfung mit BNT162b2 waren die Antikörper-Titer etwa ein Drittel höher als bei einem BNT162b2-Booster auf Grundlage zweier CoronaVac-Impfungen.
  • In einer 2. Forschungsarbeit wurde in der Dominikanischen Republik die Wirksamkeit des BNT162b2-Boosters nach zwei vorherigen Dosen BNT162b2 bzw. des Impfstoffes mRNA-1273 (Moderna) getestet und eine Erhöhung der neutralisierenden Antikörper-Aktivität gegenüber Omikron um das 1,4-fache festgestellt.
  • Im Vergleich zu früheren Varianten waren die Antikörperspiegel gegenüber Omikron nach der 3. Impfung allerdings deutlich geringer, und zwar etwa ein Siebtel (14 %) im Vergleich zur ursprünglichen Form (Wildtyp) und etwa ein Viertel (28 %) im Vergleich zur Delta-Variante.

Klinische Bedeutung

Die Fähigkeit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2, einer durch Impfungen oder natürliche Infektionen induzierten Immunität zu entkommen, belegt den Autoren zufolge die Bedeutung von Booster-Impfungen im Kampf gegen neu entstehende Varianten des Virus.

Finanzierung: Hong Kong SAR, US National Institutes of Health, National Natural Science Foundation of China u.a.