COVID-19: Können freiverkäufliche Antihistaminika SARS-CoV-2-bedingte Folgeerscheinungen abklingen lassen?

  • Pinto MD & al.
  • J Nurse Pract

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Freiverkäufliche Antihistaminika könnten dabei helfen, eine COVID-19-bedingte übermäßige Zytokinfreisetzung zu dämpfen und die Symptome von postakuten Folgeerscheinungen einer SARS-CoV-2-Infektion (postacute sequelae of SARS-CoV-2, PASC) zu verbessern.

Warum das wichtig ist

  • Es sollten freiverkäufliche Antihistaminika bei vermuteten PASC in Betracht gezogen werden.

Wesentliche Ergebnisse

  • Fall 1: 40-jährige weiße medizinische Fachkraft (weiblich) Wahrscheinlich SARS-CoV-2-infiziert (Januar 2020) Akute Erkrankung: 24 Tage
    • 2–8 Wochen nach akuter Erkrankung: Alopezie, punktförmige Petechien (Arme, Beine, Rumpf), gehäuftes Symptomrezidiv, kognitive Beschwerden
    • 6 Monate: Selbstverabreichung von 50 mg freiverkäuflichem Diphenhydramin-HCl: Linderung der Fatigue, Verbesserung der Konzentration
    • 12 Monate: Zusätzliche Verabreichung von 25 mg/Tag Hydroxyzin Pamoat, titriert auf 50 mg/Tag: nahezu vollständiges Abklingen der Belastungsintoleranz, Brustschmerzen, Müdigkeit und kognitiven Beschwerden
    • 21 Monate: Anhaltende Verbesserung, ~ 90 % der vor dem Auftreten von PASC vorliegenden Funktionsfähigkeit wiedererlangt
  • Fall 2: weiße Frau mittleren Alters, akute Erkrankung 48–72 Stunden nach Exposition, Dauer: 90 Tage
    • 1 Monat: Tachykardie, COVID-19-Zehen, Fatigue nach Belastung, Gelenkschmerzen, Schlaflosigkeit, intermittierende Anosmie und Dysgeusie, kognitive Beschwerden
    • 9 Monate: Fatigue, Konzentrationsschwierigkeiten, Bauchschmerzen, Blähungen, COVID-19-Zehen, bilaterale Akrozyanose
    • 13 Monate: Selbstanwendung von 25 mg Diphenhydramin-HCl: Kognitive Beschwerden, Fatigue, Bauchschmerzen, Anosmie/Dysgeusie abgeklungen
    • Aktuell: 25 mg Diphenhydramin (nachts), 180 mg Fexofenadin (morgens); ~ 95 % der vor der SARS-CoV-2-Infektion vorliegenden Funktionsfähigkeit für > 60 Tage wiederhergestellt/aufrechterhalten

Studiendesign

  • Fallberichte, die die potenzielle Wirkung einer Behandlung mit freiverkäuflichen Antihistaminika auf PASC bei weißen Frauen mittleren Alters beschreiben.
  • Finanzierung: Nicht offengelegt

Einschränkungen

  • Optimale Dosierung und Kombination unklar
  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit

Pinto MD, Lambert N, Downs CA, Abrahim H, Hughes TD, Rahmani AM, Burton CW, Chakraborty R. Antihistamines for Postacute Sequelae of SARS-CoV-2 Infection. J Nurse Pract. 2022 Feb 7 [Epub ahead of print]. doi: 10.1016/j.nurpra.2021.12.016. PMID: 35153633

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