COVID-19 kann das Risiko für Bluthochdruck deutlich erhöhen
- Lisa O'Mary
- Medizinische Nachrichten
Einer neuen Studie zufolge kann eine Infektion mit COVID-19 das Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck erhöhen.
Bluthochdruck betrifft bereits etwa die Hälfte der Erwachsenen in den USA und ist ein bedeutender Risikofaktor für potenziell tödliche Gesundheitsprobleme wie Herzerkrankungen oder Schlaganfälle. Die Wissenschaftler äußerten sich besorgt über die große Zahl von Neuerkrankten. Bluthochdruck kann im Laufe der Zeit die Arterien, das Herz und andere Körperteile eines Menschen schwer schädigen.
Unter den Studienteilnehmern, die an COVID erkrankt waren, aber keinen Bluthochdruck in der Vorgeschichte hatten:
- entwickelte einer von fünf mit COVID ins Krankenhaus Eingelieferten innerhalb von sechs Monaten Bluthochdruck.
- entwickelte einer von 10 an COVID Erkrankten ohne Krankenhausaufenthalt innerhalb von 6 Monaten Bluthochdruck.
Die Studie erschien jetzt in Hypertension, einer von der American Heart Association herausgegebenen Zeitschrift. Die Forscher analysierten die Daten von mehr als 45.000 Menschen, die zwischen März 2020 und August 2022 an COVID erkrankt waren. Die Personen hatten keine Vorgeschichte von Bluthochdruck, der auch als Hypertonie bezeichnet wird. Alle Personen wurden im Montefiore Health System in der Bronx, New York, behandelt und hatten sich innerhalb von durchschnittlich sechs Monaten aus beliebigen medizinischen Gründen wieder in das Krankenhaus begeben.
Bluthochdruck ist definiert als "ein oberer und unterer Wert, der größer oder gleich 130/80 mm Hg ist", heißt es in einer Pressemitteilung der American Heart Association.
In einer Analyse zur Bewertung der Auswirkungen von COVID verglichen die Wissenschaftler die Wahrscheinlichkeit eines neuen Bluthochdrucks bei Menschen, die an Grippe erkrankt waren, mit Menschen, die an COVID erkrankt waren. Bei den hospitalisierten COVID-Patienten war die Wahrscheinlichkeit, an Bluthochdruck zu erkranken, mehr als doppelt so hoch wie bei den hospitalisierten Grippe-Patienten. Bei nicht-hospitalisierten COVID-Patienten war die Wahrscheinlichkeit, an Bluthochdruck zu erkranken, 1,5-mal höher als bei nicht-hospitalisierten Grippe-Patienten.
Das größte Risiko bestand für Menschen über 40 Jahre, Männer und Menschen mit Erkrankungen wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung ("chronic obstructive pulmonary disease", COPD), koronarer Herzkrankheit oder chronischer Nierenerkrankung.
Die Autoren wiesen darauf hin, dass die Studienteilnehmer meist in einem sozioökonomisch schwachen Gebiet lebten, was ein Risikofaktor für Bluthochdruck sein kann. Auch andere Aspekte der Pandemie als das Virus selbst könnten sich auf das Bluthochdruckrisiko ausgewirkt haben, z. B. Isolation, geringe Aktivitätsraten, schlechte Ernährung und psychischer Stress.
Nach Ansicht der Wissenschaftler sind weitere Studien erforderlich, um die Einschränkungen ihrer Untersuchung zu überwinden - insbesondere die Tatsache, dass nur mit dem Gesundheitssystem in Kontakt stehende Personen einbezogen wurden und dass sie nicht wussten, ob einige Menschen bereits an einem nicht diagnostizierten Bluthochdruck litten.
"Angesichts der schieren Anzahl der von COVID-19 betroffenen Menschen im Vergleich zur Influenza sind diese Statistiken alarmierend und deuten darauf hin, dass in Zukunft wahrscheinlich viel mehr Patienten Bluthochdruck entwickeln werden, was eine große Belastung für die öffentliche Gesundheit darstellen könnte", so der Wissenschaftler Dr. Tim Q. Duong, Professor für Radiologie am Albert Einstein College of Medicine und Montefiore Health System, in einer Erklärung. "Diese Ergebnisse sollten das Bewusstsein dafür schärfen, Risikopatienten nach einer COVID-19-Erkrankung auf Bluthochdruck zu untersuchen, um eine frühere Erkennung und Behandlung von bluthochdruckbedingten Komplikationen wie Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen zu ermöglichen."
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