COVID-19: Hohe Übertragbarkeit von SARS-CoV-2 vor und unmittelbar nach Einsetzen der Symptome beobachtet

  • Cheng HY & al.
  • JAMA Intern Med

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die Übertragbarkeit von SARS-CoV-2 ist laut den Ergebnissen einer Studie in Taiwan zur Ermittlung von Kontaktpersonen vor und unmittelbar nach dem Einsetzen der Symptome hoch.

Warum das wichtig ist

  • Eine hohe Übertragbarkeit vor dem Einsetzen der Symptome deutet darauf hin, dass die Isolierung symptomatischer Patienten allein nicht ausreichend ist, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen.
  • Wahrscheinlich sind soziale Distanzierungsmaßnahmen zur Eindämmung der Epidemie erforderlich.

Studiendesign

  • Prospektive Fallbestimmungs-Studie mit 100 Patienten mit labortechnisch bestätigter COVID-19.
  • Es wurde eine zur Ermittlung von Kontaktpersonen vorgenommen, wobei enger Kontakt als persönlicher Kontakt für > 15 Minuten definiert war.
  • Finanzierung: Taiwan Ministry of Science and Technology.

Wesentliche Ergebnisse 

  • Die 100 bestätigten Patienten hatten 2.761 enge Kontakte.
  • Die Sekundärerkrankungsrate betrug insgesamt 22/2.761 bzw. 0,7 % (95 %-KI: 0,4 %–1 %).
  • Die Erkrankungsrate war bei den 1.818 Kontaktpersonen, deren Exposition gegenüber dem Indexfall innerhalb von 5 Tagen nach Einsetzen der Symptome begann (1,0 %; 95 %-KI: 0,6 %–1,6 %), höher als bei den später exponierten Kontaktpersonen (0 Fälle von 852 Kontakten; Erkrankungsrate von 0 %; 95 %-KI: 0 %–0,4 %).
  • Die Erkrankungsrate war bei Kontakten innerhalb des familiären Haushalts (4,6 %; 95 %-KI: 2,3 %–9,3 %) und bei familiären Kontakten außerhalb des Haushalts (5,3 %; 95 %-KI: 2,1 %–12,8 %) höher als bei den Kontakten, die im Rahmen der Gesundheitsversorgung oder infolge anderer Umstände stattfanden.

Einschränkungen

  • Die Studie berücksichtigte nicht alle Kontakte vor dem Einsetzen der Symptome, was eine Unterschätzung der frühen Übertragung nahelegt.