COVID-19 durch Omikron-Variante: Kaum schwere Verläufe bei Kindern unter 5 Jahren
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Kleine Kinder ohne Impfschutz stecken sich zwar deutlich leichter mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 an als mit der Delta-Variante. Schwere klinische Verläufe sind aber mit Delta sehr viel seltener.
Hintergrund
Mit der Ausbreitung der SARS-CoV-2 Variante Omikron haben die Infektionsraten und Krankenhauseinweisungen neue Höchstwerte erreicht. Kinder unter 5 Jahren könnten besonders gefährdet sein, da für sie eine Impfung in der Regel nicht in Frage kommt.
Design
Kohortenstudie zu den Inzidenzraten und klinischen Folgen einer Infektion von US-amerikanischen Kindern unter 5 Jahren bevor, während und nachdem Omikron in dem Land zur vorherrschenden Variante wurde. Die Forscher konnten durch die „Tri-NetX Analytics“-Plattform auf die Daten von 90 Millionen Patienten bei 66 Organisationen des Gesundheitswesens zugreifen. Sie repräsentieren 28 % der US-Bevölkerung, können auf individueller Basis ausgewertet werden, liefern allerdings nur Zusammenfassungen auf Populationsebene.
Ergebnisse
- In der Datenbank waren 651.640 Kinder unter 5 Jahren erfasst. Jene, die sich im Untersuchungszeitraum erstmals infizierten wurden gemäß dem Zeitpunkt ihrer Ansteckung unterteilt in eine Omikron-Kohorte (26.12.2021 – 25.1.2022, n = 22772), Delta-Kohorte (1.9.2021 – 15.11.2021, n = 66692) und Delta2-Kohorte (16.-30.11.2021, n = 10496).
- Die monatlichen Inzidenzraten waren anfangs (in der Delta-dominanten Periode) weitgehend stabil mit 1,0 – 1,5 Fällen pro 1000 Personen und Tag. Im Dezember stiegen die Zahlen mit dem Aufkommen der Omikron-Variante schnell auf 2,4 – 5,6 Fälle an, und erreichten ihren Höhepunkt in der ersten Januar-Hälfte mit 8,6.
- Die Inzidenzraten waren durchgehen höher in jüngeren Kindern (0 – 2) Jahren als bei den 3- und 4-Jährigen.
- Das Risiko für schwere klinische Verläufe war bei Kindern, die mit Omikron infiziert wurden, signifikant niedriger als für jene in der Delta-Kohorte. So mussten nur 0,04 gegenüber 0,22 % mechanisch beatmet werden, und nur 0,17 gegenüber 0,51 % auf die Intensivstation. Insgesamt gab es in den 3 Kohorten weniger als 10 Todesfälle.
Klinische Bedeutung
US-amerikanische Daten bestätigen die vergleichsweise hohe Infektiosität der SARS-CoV-2 Omikron-Variante gegenüber der Delta-Variante bei Kindern unter 5 Jahren. Schwerwiegende klinische Folgen sind aber, ebenso wie bei Erwachsenen, mit Omikron seltener.
Finanzierung: National Institute on Aging, National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism, National Institute on Drug Abuse, Clinical and Translational Science Collaborative of Cleveland, und National Cancer Institute.
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